... CAMPUSECHO STUDENTISCHE ZEITUNG DER UNIVERSITÄT ERFURT JAHRGANG 4 AUSGABE 2 06.02.2009 KOSTENLOS STUDIUM: Auch mit Kind möglich? WLAN: Vielleicht ist es bald soweitBACHELOR : Es geht auch andersSTUDENTISCHES M A GA ZIN DER UNIVERSIT Ä T ERFURT L AN D T A G S W AH L 2 0 0 9 W a s w i r d s i c h ä n d e r n ? B o do R a m e l o w -D i e L in k e C h r i s t o p h M a t s c h i e - S P D CAMPUSECHO • 3 neu entdecken Es sind halt schon schwierige Zeiten in denen wir leben. Der IWF prognostiziert den vollständigen Einbruch der gesamten Weltwirtschaft. Überall wer den aus Verzweiflung milliardenhohe Konjunkturpakete geschnürt. Der neu entdeckte Welthoffnungsträger Barack Obama warnt kurz nach seinem Amtseid vor zu vielen Erwartungen. Kurzum, es ist kein Geheimnis: Wir stehen vor dem allerschlimmsten Jahr in der Geschichte der Menschheit und das mitten in der Prüfungszeit. Politisch ambitionierte Studierende aber nutzen die Stunden der allgemei nen Verzweiflung und der öffentlichen Kritik am Finanzsystem um einen alten Bekannten zurück an die Hochschulen zu bringen. Keinen Geringe ren als Karl Marx möchte Die Linke oder vielmehr dielinke.sds, also der studentische Verband aus dem Umfeld der Linkspartei, auf die Lehrpläne zerren. Auf ihrer Website proklamiert die Organisation, dass „der akademische Mainstream […] Marx zu einer Fußnote der Geschichte reduzieren“ wolle. Da aber jedes Einführungsseminar zu Marx brechend voll sei und die Tradition der 60er und 70er wieder vorsichtig aufkeime, wollen die Genossen „einen organisierten Beitrag dazu leisten“ um den Mann mit dem langen Bart wieder an die Unis und Fachhochschulen zu bringen. Auch bei uns auf dem Campus haben eifrige Helferlein bereits mit dem organisierten Beitrag begonnen und überall an Wegweisern, Lampen und Tischen kleine bunte Sticker angebracht. Diese gehen schwer ab und sind zudem von der Universitätsverwaltung nicht genehmigt. Deshalb müssen sich die GuerillaMarketingMarxisten, so fern identifiziert, vielleicht sogar wegen Sachbeschädigung an aberdutzenden Objekten verantworten hört man aus dem Umfeld des Präsidenten. Andere Studierendenverbände reagieren: Der RCDS in BadenWürttemberg (immerhin aktiver als der in Erfurt) verlangt vom Verfassungschutz dielinke.sds als „radikalen Studentenverband“ zu beob achten. Die LHGErfurt hat sich selbst etwas kreatives einfallen lassen und fordern mit universitär genehmigten Plakaten ihrerseits„Marx Neu Entdecken“ allerdings weisen sie mit ihren Motiven darauf hin, das die besten Locations dafür in Havannas Altstadt, neben Pyongyangs Kohlekraftwerken oder hinter Chinas Absperrzäunen zu finden seien. Seitdem hat sich eine KapitalismusDebatte im LHGInternetforum zum liberalen Manifest entfacht, für jeden einsehbar. Nicht ganz so durchsichtig ist jedoch der Spendenaufruf für die Aktion von dielinke.sds auf deren Internetauftritt. Denn diese Gelder führen direkt auf das Konto des Parteivorstandes der Linken in Berlin. Ist da vielleicht eine versteckte Partei finanzierung im Gange? In Sachen Transparenz könnten sich viele Institutionen aus Politik und Wirtschaft unseren Präsidenten zum Vorbild nehmen. Denn auf seiner Website kann man Präsident Brodersen auch neu entdecken – und das fast täg lich. Der Historiker pflegt in seinem Tätigkeitsbericht jeden Termin, jedes Gespräch ganz gewissenhaft ein. Und so erfahren wir, dass er am 10. 01. mit seinen Töchtern über die vereiste Port Meadow lief oder das Ted Lendon und Elizabeth Meyer vom 25. bis 26. 11. bei ihm in der Tuniergasse übernachtet haben. Aus seinem Umfeld hört man schon leise Fragen ob, das denn wirklich so gut sei, also sooo transparent. Studierende wünschen sich solche Details dagegen von allen Professoren. Etwa wären wir alle vorgewarnt, wenn Gastprofessoren aus Hamburg regelmäßig über Speiseplanänderungen im Hotel Atlantic berichteten oder wir im Internet lesen könnten auf welchen AfterShowMeetings der NCA 95th Annual Convention in Chicago das Bier knapp kontingentiert war. Es sind halt schon schwierige Zeiten in denen wir leben. Auf dem Campus wähnen Studis, das der nahende Frühling positivere Neuentdeckungen bringen wird. Meinen sie die Liebe vielleicht? EDITORIAL E E rstens kommt es anders, und zweitens als man denkt! Ja, ich weiß, es ist eine abgedroschene Phrase, aber es beschreibt einfach zu gut den Entstehungsprozess dieser Ausgabe. Die neue Redaktion hat kräftig mit der ersten Ausgabe dazu gelernt und ist hoch motiviert an die Arbeit für das neue Heft gegangen. Doch dann kam alles anders. Versprochene Texte fielen aus, dafür sind andere spontan innerhalb von zwei Tagen entstanden. Interviewtermine wurden diverse Male verschoben, Fotos versprochen, doch vergessen und noch geliefert. Aber wie so oft im Leben, wird alles, was lange währt letztendlich gut. Diese Ausgabe ist trotz Prüfungsphase und Lernstress grandiose 20 Seiten dick und prall gefüllt mit interessanten Themen und Berichten. Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen! Sven Morgen CAMPUSECHO INHALT Interview mit Bodo Ramelow S. 4 Interview mit Christoph Matschie S. 6 Morgen, morgen, nur nicht heute... S. 8 Studium mit Nachwuchs ( k)ein Kinderspiel? S. 10 „Ich studiere einfach gern!” S. 1 2 Die Europawahl leidet unter Geheimniskrämerei S. 13 Eingeschränkte Konnektivität S. 14 Gegenentwurf zum MainstreamStudium S. 15 Sonnige Aussichten für die Uni S. 16 Völkermord: unbemerkt. S. 1 7 Campusmenschen S. 1 8 Impressum S. 19 4 • CAMPUSECHO „In Thüringen ist es schon lange Zeit!” Bodo Ramelow über die Uni Erfurt, den Standort Thüringen und wettbewerbsfähige Hochschulen Z Z ur Landtagswahl startet das CAMPUSECHO eine Interviewreihe mit den Spitzenkandidaten der Thüringer Parteien. Den Anfang machen der Spitzenkandidat der Linken, Bodo Ramelow, und der SPDSpitzenkandidat Christoph Matschie (auf Seite 67). In der nächsten Ausgabe folgen die anderen Parteien. Campusecho: Wie würden Sie die aktuelle hochschulpolitische Situation in Thüringen beschreiben, was ist gut und was ist schlecht? Bodo Ramelow: Thüringen hat eine hervorragende Hochschullandschaft, in der jeder Standort seine Besonderheiten und Stärken hat. Aber mein Eindruck ist, dass wir zu wenig Ausstrahlung damit produzieren. Die Abwanderungsproble matik ist Thüringens größtes Problem. Wir müssen auch mit Hilfe der Hochschulen eine Zuwanderungsbewegung in Gang setzen. Wir müssen ganz bewusst Investitionen in die Breite unserer Hochschulen tätigen. Ein kreativer Werbefeldzug in Westdeutschland, speziell für den Thüringer Studienund Berufsbildungsstandort, ist dringend nötig. CE: LUBOM regelt die Verteilung des knappen Geldes und diktiert somit die Finanzierungsdebatten an den Hoch schulen. Was halten sie davon? Ramelow: Man muss es so ehrlich sagen: Dieses Land ist einfach chronisch unterfinanziert. Trotzdem ist die Frage, ob man innerhalb der gesetzten Gren zen mögliche Entwicklungsschritte als Chancen begreift, oder sagt, das ist uninteressant für uns. Muss man Hochschulen streng wie den Öffentlichen Dienst behandeln? Die dreistufige Verwaltungsstruktur des Bundeslandes ist überdimensioniert und bietet vielfältiges Einsparpotential. CE: Also wollen sie durch Einsparungen in der Verwaltung die Investitionen in die Bildung gegenfinanzieren? Ramelow: Das kann man nicht eins zu eins gegenrechnen. Der Landeshaushalt ist zu knapp 60% durch Fremdmittel aus anderen Bundesländern gedeckt. Wir reden über eine Ressource, die durch die Abwanderung unweigerlich immer geringer wird. Jedes Jahr wird das Land 50 Millionen Euro weniger Zuweisungen bekommen. Da kommt auch eine linke Landesregierung nicht raus. Trotzdem kommt es darauf an, wie man die Prioritäten setzt. CE: Wenn Sie Priorität auf Bildung und Hochschulpolitik setzen, muss das Geld ja an anderer Stelle eingespart werden. Ramelow: Das tun wir, aber mit einem Ziel: Wenn mehr junge Leute nach Thüringen kommen, können wir so die dramatischen Steuerausfälle der kommenden Jahre kompensieren. Die Steuerzuweisungen des Landes gehen nach Kopf. Jeder Mensch, der hier fehlt, führt dazu, dass Thüringen weniger Geld bekommt. Wir sparen uns also gerade tot! Deswegen will ich die Studenten mit dem ersten Wohnsitz hier haben. Daran hängt auch unser gan zes Steuervolumen. Wir müssen einen Mentalitätswechsel erzeugen und junge Menschen nach Thüringen locken. CE: Wie wollen sie Thüringen für zukünftige Studenten attraktiver ma chen? Ramelow: Es gibt Dinge, die man entwickeln muss, beispielsweise preiswerten Wohnraum oder die Idee, ob man gezielte und zweckgebundene Stipendien ausgibt. Wir müssen Gründe schaffen, die Thüringen zu etwas Besonde rem machen und ein attraktives Angebot rund um den Campus schaffen. CE: Ein Kriterium, nach dem zukünftige Studenten ihren Studienplatz auswählen, sind Studiengebüh ren. Damit könnten auch viele Maßnahmen gegenfinanziert werden. Wie stehen Sie zu die sem Thema? Ramelow: Das Thema Studierende darf man nicht auf das Thema Studiengebühren reduzieren. Die Linke hat immer klar gesagt, dass sie für eine an dere Form der Hochschulfinanzierung und ein klares Nein zu jedweder Studienoder Verwaltungsgebühr steht. CE: Womit kann aus ihrer Sicht die Universität Erfurt für Zuwanderung werben? Ramelow: Als ein Beispiel sei das ganze Thema Religion genannt. Das ist etwas, was in einer besonderen Art in Erfurt angelegt ist, wenn man es entwickeln wollte. Da muss man den Mut haben und sagen: Lass uns die abrahamitischen Religionen mit bestimmten CAMPUSECHO • 5 Schwerpunkten hier gemeinsam entwickeln. Nicht nur den katholischen und evangelischen Bereich, sondern auch den ökumenischen Bereich einschließlich der ganzen Bandbreite vom Judentum bis zum Islam. Das heißt, dass man in diesen Bereich massiv investieren müsste. Erfurt muss einen eigenen Leuchtturm für den interreligiösen Dia- log bekommen. CE: Das hört sich alles nett an, nun ist aber LUBOM Gesetz in Thüringen. Die Hochschulen müssen sich damit beschäftigen. Wie wollen sie das alles umsetzten, wenn sie in der Verantwor tung stehen? Ramelow: Wenn wir in eine Landesregierung eintreten, werden wir über LUBOM neu verhandeln, weil wir in eine völlig andere Richtung wollen. Die Beschlusslage muss ich zur Kenntnis nehmen und erst einmal akzeptieren, aber wir brauchen einen Perspektivplan für den Ausund Umstieg. CE: Was sind sitäten gemeinsam organisieren. Das einheitliche Studentenwerk zeigt hier in die richtige Richtung. CE: Sind damit eventuelle Zusammen legungen gemeint? Ramelow: Nein, das ist für mich kein Thema. Es ist immer eine Frage der Ef fizienz und der Synergieeffekte. Da bin ich Kaufmann. CE: Mit dem neuen Hochschulgesetz trat ja eine gewisse Entdemokratisierung an den Hochschulen ein, besonders die Studenten wurden entmachtet. Inwieweit ist so etwas förderlich? Ramelow: Ich halte eine ReDemo kratisierung für zwingend nötig. Den Studierendenvertretern muss erlaubt sein, sich politisch zu äußern und zu positionieren. Das Klima an einer Uni muss Debatten ermöglichen und fördern. CE: Also sind sie für eine Reform des Hochschulgesetzes? denn die Kri „Die Haushaltsmittel müssen sich terien, anRamelow: Im hand derer sie daran ausrichten, dass wir mehr Kern ja. Studenten Gelder zuweiStudierende bekommen.” können wählen ge sen würden? Ramelow: Wir müssen gemeinsam mit den Hochschulen eine Diskussion führen, wie man Mechanismen nach innen entwickelt, damit Geld gezielter eingesetzt wird. Die Haushaltsmittel müssen sich daran ausrichten, dass wir mehr Studierende bekommen. CE: Das ist ja auch ein Faktor von LUBOM, die Universitäten sollen wettbewerbsfähiger werden und mehr Studenten generieren. Ramelow: Wettbewerb an sich ist kein Wert. Er wird mittlerweile als Fetisch betrachtet. In der Bewirtschaftung der universitären Gebäude muss Ideenwettbewerb herrschen. Dort vergeuden wir Geld in unglaublichen Größenordnungen! Wir müssten ein einheitliches facilitymanagement für alle Hochschulen einführen unter Nutzung regenerativer Energien und so Ressourcen sparen. Wir könnten auch einen Teil der Verwaltung aller Univer hen und somit entscheiden, wie eine Landesregierung aussieht, aber sie dürfen nicht mitentscheiden, wie ihre Studienbedingungen sind. Das halte ich für unsinnig. Es muss möglich sein, über ein höheres Maß an Beteiligung und Verantwortung zu reden. CE: Sieht sich die Linke in der Lage, im Falle einer Regierungsübernahme die von Ihnen angesprochenen Maß nahmen zügig umzusetzen? Ramelow: Wir wollen es zügig anpacken, aber so etwas geht nicht auf Knopfdruck. Man muss ein neues Finanzierungsinstrument entwickeln und dafür zuerst mit den Universitäten debattieren und gemeinsam Bildungsziele vereinbaren. CE: Mit welchem Koalitionspartner würden sie am ehesten ihre hochschul politischen Ziele verwirklicht sehen? Ramelow: Jeder, der mit uns bereit ist, über die genannten Inhalte zu reden, ist willkommen. Es gibt Parteien, die sich festgelegt haben, dass sie einen anderen Weg gehen wollen. Wenn die den Weg nicht korrigieren, wird es keine Gespräche geben. Die CDU und die FDP legen Wert auf Studiengebühren, das ist für uns ein K.O.Kriterium. Ich sehe aber auch parteiübergreifende Schnittmengen mit anderen Parteien an bestimmten Stellen. Für die Bildung und das längere gemeinsame Lernen stehen beispielsweise die SPD, die Grünen und wir. CE: Wie gehen sie mit den Abgren zungstendenzen anderer Parteien um? Ramelow: Unter demokratischen Parlamentskräften muss jeder mit je dem koalieren und umgehen können. Ich halte die Ausgrenzung für einen der schlimmsten Fehler, die wir derzeit im gesamtdeutschen Maßstab erleben. Das ist einfach dumm. CE: Aber einige Parteien grenzen sich nun klar von Ihnen ab, auch die „Linke” muss Mehrheiten bilden. Ramelow: Ich bin da entspannt und warte die Entscheidung der Wähler am 30. August ab. Es wäre auch kein Betriebsunfall, wenn es eine linksgrüne Landesregierung gibt und die SPD sie toleriert. CE: Sie gehen also mit gesundem Selbstvertrauen in die Landtagswahl und schauen, wie weit Sie Ihre Ziele durchsetzen können. Ramelow: Wir sind auf jede Konstellation vorbereitet. Wir schließen keine Möglichkeit aus, weil wir im Kern unser Regierungsangebot durchsetzen wollen. Der Politikwechsel ist die oberste Priorität. Es gibt dieses berühmte Zitat aus einer Rede, die 1989 auf dem Alexanderplatz in Berlin gehalten wurde: Es wird Zeit, dass mal wieder die Fenster aufgemacht werden. Und in Thüringen ist es schon lange Zeit. Das Interview führten Sven Morgen und Dennis Frieß 6 • CAMPUSECHO „Thüringen soll Bildungsland Nummer 1 werden” Christoph Matschie über Kraftakte an den Hochschulen und die Gemeinsamkeiten mit der Linken Campusecho: Herr Matschie, wie würden Sie die aktuelle hochschulpolitische Situation in Thüringen beschrei ben? Christoph Matschie: Ich fange mit dem Guten an, ich glaube, der Aufbau der Hochschullandschaft in Thüringen nach der Wende ist wirklich gelungen. Die Zahl der Studierenden hat sich deutlich erhöht. Wir haben an vielen Stellen deutlich verbesserte Studienbedingungen. CE: Und das Schlechte? Matschie: Wir erleben inzwischen, dass die Studienplatzkapazitäten an vielen Stellen nicht mehr ausreichen, dass es Wartezeiten gibt, um bestimmte Abschlüsse oder Seminare erreichen und belegen zu können. Das ist nicht akzeptabl. Hier muss weiter investiert werden, um eine gute Lehre zu gewährleisten. Denn das ist es, womit wir in Zukunft werben müssen, mit guter Lehre in Thüringen. Die Thüringer Abiturientenzahlen halbieren sich in den nächsten zehn Jahren. Wenn wir junge Leute aus anderen Bundesländern anlocken wollen, müssen die Bedingungen stimmen, sonst kommt niemand. CE: Thüringen steht ja bundesweit nicht als Bildungsland da. Wie wollen sie das Bild Thüringens verbessern? Matschie: Wir wollen, dass Thüringen Bildungsland Nummer 1 wird. Wir müssen das, was an Leistungsfähigkeit da ist, auch wirklich sichtbar machen. Dazu reicht es nicht aus, ab und zu mal eine Zeitungsanzeige zu schalten. Wir brauchen eine gemeinsame Werbekampagne mit den Hochschulen und dem Land in den anderen Bundesländern, beispielsweise in Hessen oder Bayern. CE: LUBOM regelt die Verteilung des knappen Gutes Geld und diktiert somit die Finanzierungsdebatten an den Hochschulen. Was halten sie davon? Matschie: Die Grundüberlegung ist richtig: Man muss mit Haushaltsmit teln effizient umgehen. Aber die Art und Weise, wie das umgesetzt wird, ist nicht überzeugend. LUBOM so gestaltet sein, dass es auf die individuellen Situationen der Hochschulen passt. CE: Haben sie da konkrete Vorstellungen? Denken Sie an einen Einheitskatalog oder eine individuelle Handhabe? Matschie: Die Entwicklung muss die spezifische Situation der einzelnen Hochschulen stärker in den Blick nehmen. Das Hochschulgesetz gibt uns die Möglichkeit, mit jeder Hochschule einzeln Vereinbarungen abzuschließen. Ich meine, wir sollten uns genauer an dem Profil und an den Bedürfnissen der jeweiligen Hochschule orientieren. Derzeit werden die LUBOMKriterien der spezifischen Situation der Universität Erfurt jedenfalls nicht gerecht. CE: Wie weit wollen sie die Universitäten in die Verantwortung nehmen und die Geldmittelzuweisung handhaben? Matschie: Ich halte es für sinnvoll, dass es eine Vereinbarung zwischen den Hochschulen und dem Land gibt, in der Entwicklungsziele beschrieben sind und auch der Finanzierungsrahmen geklärt ist. Das ist wichtig, damit eine gemeinsame Richtung klar ist. CE: Geld gibt es nicht ohne Gegenleistung. Was erwar ten Sie von Unis? Matschie: Die Hochschulen müssen gute Leistungen in der Lehre und in der Forschung bringen. Jetzt stellt sich die Frage, an welchen Stellen muss investiert werden, um das zu erreichen und an welchen Stellen kann gespart werden. Das ist aber eine Entscheidung, die in den Hochschulen getroffen werden muss. Die Schwerpunktsetzung, die For CAMPUSECHO • 7 schungsausrichtung, sollten die Universitäten selber bestimmen. Ich halte es für wichtig, nachdem in den letzten Jahren sehr viel über Investitionen in die Forschung gesprochen wurde, dass wir im nächsten Schritt auch über die Verbesserung der Lehre reden. CE: Nach LUBOM würde eine immer größere Masse an Studenten einer gleichbleibenden Zahl von Professoren gegenüber stehen. Ist so etwas sinn voll? Matschie: Nein, wenn das Betreuungsverhältnis nicht stimmt, ist gute Lehre nicht möglich. Wir können aber nur mit guter Lehre um neue Studenten werben, deswegen müssen wir darauf achten, dass das Verhältnis zueinander passt. CE: Die Stadt Erfurt ist ja nicht sonderlich geprägt durch die Studenten und ist vielleicht für solche deshalb un interessant. Woran liegt das? Matschie: Ein Fakt ist sicherlich die Campuslage, hier kann man beispielsweise die Anbindung an den Campus verbessern. Trotzdem ist Erfurt eine schöne Stadt, in der es sich wunderbar studieren lässt. Es ist auch eine Frage der Zahlenverhältnisse. Jena hat ungefähr 100.000 Einwohner, von denen 25.000 Studenten sind. Da können die Universität und die Fachhochschule in Erfurt nicht mithalten. CE: Ist es eine Option, die Universität Erfurt so weit auszubauen, das sie irgendwann mal das Stadtbild prägen kann? Matschie: Wenn „Wir wollen nicht, dass Bildung mit viele Maßman sich die Entfinanzielle Hürden verbunden ist.” nahmen ge wicklung der Studierendenzahlen und die Entwicklung der Finanzsituation anschaut, weiß man, dass es schon ein großer Kraftakt sein wird, die jetzigen Studienplatzkapazitäten aufrecht zu erhalten. Wir wollen das in Angriff nehmen und die Entwicklung der Universität weiter fördern. CE: Die aktuelle Version des neuen Hochschulgesetzes ist ja gleichbedeutend mit einer Entdemokratisierung, besonders die Studenten sind betrof fen. Was halten sie davon? Matschie: Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass die Hochschulen auto nomer entscheiden können. Das heißt aber auch, dass die Entscheidungen in der Hochschule diskutiert werden. Dazu gehört, dass diejenigen, die die Hochschule ausmachen, an den Entscheidungen beteiligt werden. Diese Willensbildung darf nicht durch außenstehende Gremien gestört werden. CE: Die ganzen Maßnahmen kosten natürlich auch Geld und die haushaltspolitische Situation lässt keine großen Sprünge zu. Wie wollen sie das finanzieren? Matschie: Die SPD legt ihre Priorität auf die Bildung. Wir müssen in den nächsten Jahren de finitiv mehr in die Bildung investieren. Angefangen beim Kindergarten bis hin zu den Hochschulen. Die Hochschulen müssen leistungsstark und gut ausgerüstet sein. Denn sie sind für uns auch eine der wenigen Möglichkeiten, mit der wir sehr gezielt für Zuwanderung werben können. CE: Ein Kriterium, nach dem zukünftige Studenten ihren Studienplatz auswählen, sind Studiengebühren. Damit könnten auch genfinanziert werden. Wie steht die SPD zu diesem Thema? Matschie: Unsere Position ist ganz klar. Es soll keine Studiengebühren geben. Wir wollen nicht, dass Bildung mit finanziellen Hürden verbunden ist. Wenn wir eine Zuwanderung haben wollen, muss man auch damit werben, dass man in Thüringen gebührenfrei studieren kann. CE: Mit welchem Koalitionspartner würden sie Ihre hochschulpolitischen Ziele am besten verwirklicht sehen? Matschie: Es gibt auf diesem Gebiet viele Schnittpunkte mit der Linken. Wir sind aber nicht auf eine Koalition festgelegt. Wir entscheiden nach dem Wahlergebnis vom 30. August. Mein Ziel ist die Ablösung der jetzigen Regierung, sie hat auch in vielen hoch schulpolitischen Fragen versagt. Wir kämpfen darum, als stärkste Kraft aus der Landtagswahl hervorzugehen. CE: Jetzt ist ihre Hoffnung sehr optimistisch. Wie wollen Sie denn die Wähler überzeugen? Es gibt ja viele Berührungspunkte und Überschneidungen mit den anderen Parteien. Fällt da nicht die Abgrenzung schwer? Matschie: Es kommt nicht darauf an, dass alle Parteien sich komplett voneinander unterscheiden. Am Ende muss ja auch gemeinsame Regierungs arbeit möglich sein. Die SPD setzt ihre Schwerpunkte: Dazu gehört die Verbindung von wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Balance, oder auch die Frage wie man Chancengleichheit im Bildungssystem organisiert. 2009 ist ein Jahr der Entscheidungen, die Entscheidungen stehen noch bevor. Das Interview führten Sven Morgen und Dennis Frieß Auf Seite 9 folgt ein Kommentar zu den Interviews 8 • CAMPUSECHO Kommentar Viele Schnittpunkte und wenig Konkretes. Das verbindet die beiden Oppositionsparteien SPD und die LINKE. in Sachen Hochschulpolitik. Für beide ist klar, dass Thüringen eigentlich ein schönes Land zum studieren ist, Studiengebühren kein Thema sind und die CDU es mit dem Hochschulgesetz gehörig vergeigt hat. Mehr Studenten wollen auch beide, wie die genau den Weg nach Thüringen finden sollen ist weniger klar. Stipendien und leere Wohnungen, sagt Ramelow und dass es nicht mit einer Werbekampagne getan M M anchmal komme ich mir ja an der Uni vor, als werde ich ein bisschen an der Nase herum geführt. Wann sollte die neue UniHomepage fertig sein? Anfang Dezember, Mitte Januar und nun im März? Wenn man sich die Betaversion anguckt, ist an Fertigstellung nicht zu denken. Doch wie kommt denn so eine Ausblendung des „Abgabetermins“ zustande? Lenken sich die HomepageGestalter bis 5 Uhr morgens in einschlägigen Etablissements mit lauter Musik und alkoholischen Getränken vom Bürostress ab und müssen dann natürlich den Schlafmangel 12 Stunden lang wieder ausgleichen? E E s gibt schlimmere Bands. So beschreiben sich die vier Jungs Stakeout selber. Ja, dem ist wohl so, kann man so stehen lassen... Und weil man eh nicht immer das Beste bekommt, sollte man nehmen was da ist. In etwa Stakeout! Denn die Berliner Kapelle schlägt ihr Lager am 6. Februar im Museumskeller auf. Für 7 Euro lässt der Türsteher euch hinein und ihr kommt in den Genuss „FunPunkPopAlternativeRock” mit gelegentlichen Offbeatausflügen, kombiniert mit deutschen Texten und Titeln wie „Träneverdrück“ oder „Häh?“. Auf ist, dass versteht auch Matschie und setzt auf gute Lehre. Nach dem von beiden Seiten fest eingeplanten Wahlsieg, wollen die Spitzenkandidaten mit den Universitäten auf Augenhöhe diskutieren und eine Politik der Anerkennung fahren, also die Unterschiede der Thüringer Hochschulen anerkennen und ihnen individuelle Freiheiten einräumen. LUBOM ist dann Schnee von gestern, oder? Nun ja, auf „Knopfdruck“ geht das nun auch nicht und die „Grundüberlegung“ ist ja eigentlich auch richtig. Konkrete Finanzierungs modelle? Fehlanzeige, lediglich Prioritäten will man neu setzen. In diesem Sinne „no change is coming into your neighbourhood” und nach Erfurt schon gar nicht. Aber halt, da war ja noch der Dialog auf Augenhöhe und die Re-Demokratisierung der Hochschulen. Matschie und Ramelow spielen den Ball zu den Universitäten zurück und so haben wir es letztlich wohl doch wieder selber in der Hand etwas zum Besseren zu verändern. Das ist aber auch immer schwierig in dieser Demokratie. Denns Frieß CAMPUSGEDANKEN Gibt es in den Büros der Uni Kühlschränke, die mit verschiedensten Leckerein gefüllt sind und bei denen auf rätselhafte Weise man gezwungen ist, sie bei Einfallslosigkeit und Langewei le auf und zu machen? Dabei wird aus unerklärlichen Gründen der Inhalt immer weniger. Oder rufen dort ständig Leute an, die jetzt sofort lebenswichti ge Neuigkeiten verkünden müssen? Und was ist eigentlich, wenn die Homepage nicht rechtzeitig bis zum nächsten Abgabetermin fertig wird? Wird sie dann überhaupt nicht mehr angenommen und ins Netz geladen? Oder gibt es pro versäumtem Abga betag eine Notenstufe schlechter? Na, wahrscheinlich wird der Abgabetermin Gut gekleidet mit Stakeout der „Pony für Alle Tour“ propagieren die vier Jungs ihre neueste Ausgeburt von CD: „MEET THE CUT THE“. Wer sich jetzt noch nicht überzeugt fühlt, kann auch einfach bei unserem Gewinnspiel mitmachen! Da ja Stakeout nicht die schlimmste Band ist, haben sie uns ein Jungsund ein Mädchenfanpaket zur Verlosung zukommen lassen! Inhalt: Ein TShirt, eine „MEET THE CUT THE“ CD, ein Aufkle Am 6. Februar im Museumskeller: Stakeout ber und ein Pony! einfach wieder nach hinten verschoben. Ich überweise dann meinen Semesterbeitrag einfach einen Monat später, diesen Monat geb ich mein Geld lieber anderweitig aus. Ist doch in Ordnung, liebe Uni, oder? Meine nächste Hausarbeit kommt dann auch ein wenig später, okay, Herr Professor? Wir haben doch an unserer Universität eine Gleichstellungsbeauftragte: Warum gibt es dann eigentlich so große Unterschiede zwischen StudentenAr beit und Universitäts-Arbeit? ’N BISSCHEN UNFAIR! Katharina Bartsch Mail einfach und schnell an campusecho@ unierfurt. de Ohne Schnickschnack. Einfach so! CAMPUSECHO • 9 Morgen, morgen, nur nicht heute... Wenn das Trödeln zur Krankheit wird A A bgabetermine sind meistens unangenehm, vor allem, wenn sie schon am nächsten Tag sind – und von der Hausarbeit bisher nur das Deckblatt steht. Immerhin etwas. Das Erledigen auf den letzten Drücker ist unter Studenten keine Seltenheit, sondern eigentlich die Regel. Solange die Arbeit noch auf irgendeine Weise fertig wird – und das in einem Rahmen, der auch eine mehr oder weniger akzeptable Note ahnen lässt, ist an solch einer Arbeitsweise ja nichts auszusetzen. Außer der unverhältnismäßige Verbrauch von Kaffee, Red Bull, Pizza und Schokolade. Viele geben auch von sich aus zu, dass sie sogar einen gewissen Druck bräuchten, sonst kämen sie nicht in die Gänge. Mancher Extremfall nimmt sogar eine Verschlechterung der Notenstufe in Kauf und gibt einen Tag später ab. Doch wenn zwei Wochen nach Abgabetermin noch nicht einmal über eine Gliederung nachgedacht ist, wird das Verhalten zur Krankheit. Prokrastination, LastMinuteSyndrom oder MañanaPrinzip nennt sich das zwanghafte Aufschieben wichtiger aber unangenehmer Aufgaben oder Termine. Nach Schätzungen von Psychologen sind bis zu 20 Prozent der Bevölkerung betroffen, also jeder Fünfte. Eine interessante Erkenntnis ist, dass Männer häufiger als Frauen aufschieben. Außerdem zeigt sich Prokrasti nationsverhalten häufiger gegen Ende eines Studiums als in der Mitte oder am Anfang. Weiterhin sind Aufschie ber häufiger in den unstrukturierten Fächern, wie zum Beispiel den Geistes wissenschaften, zu finden. Die Aufschieber sind sich dabei den persönlichen Nachteilen, die durch das Verschieben entstehen, durchaus be indem man immer wieder den Vorsatz fasst, die unangenehmen Aufgaben zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erledigen – diesen jedoch wieder und wie der verstreichen lässt. Dadurch können Angst, Scham und Druckgefühl ansteigen, die ihrerseits wiederum das InAktionTreten verhindern. Durch Prokrastination können auch weitere Probleme entstehen, wie Ansehensverlust, ein Karriereknick, finanzielle oder gesundheitliche Nachteile oder gesellschaftliche Isolation. Die Ursachen sind vielfältig: die Palette reicht von hoher Ablenkungsbereitschaft über innere Ablehnung der gestellten Aufgaben, nicht erfüllbaren Perfektionismus bis hin zu unklaren oder als unwichtig angesehenen Anforderungen, der Angst vor Neuem oder zu versagen. Wenn die Hilfe aus eigenem Antrieb scheitert, hilft nur noch der Gang zum Psychologen. Prokastination ist heilbar, man muss nur anfangen. Los! Jetzt! Katharina Bartsch Internettipps: Aufschieben kurz und knapp: http://www.fuberlin. de/studienberatung/ psychologische_beratung/texte/ aufschieben_kurz_und__knapp.html Tipps zur Bewältigung: http://www.selbsthilfeberatung. de/ aufschieben.html Lernen im Studium: http://www.zib.unikarlsruhe. de/nrd/ pdf/Allgemein%20% 20Lernen%20 im%20Studium.pdf Kostenlose Hilfe für Studenten bietet das Studentenwerk: Uwe Köppe Tel. 0361–24477126 uwe.koeppe@stwthueringen. de Allerheiligenstr. 20/21 (Engelsburg), 2. OG Mo, Di: 13.00 14.00 Uhr wusst. Ein Teufelskreis kann entstehen, Wenn der Stapel Arbeit immer größer wird... 10 • CAMPUSECHO Studium mit Nachwuchs (k)ein Kinderspiel? S S tudium und Kinder unter einem Hut zu bringen ist wahrlich keine Leichtigkeit oder eine Selbstverständlichkeit. Deswegen informierte das Studentenwerk am 13.01.2009 in der gleichnamigen Veranstaltung, begleitend zum gleichnamigen Leitfaden der Universität Erfurt, interessierte junge Mütter und ein Väter, oder solche die es werden wollen ein. Acht Interessenten fanden sich ein, die sich fragten ob ein Studium mit Kind möglich ist. Die nächste Frage ist: Unter welchen Umständen? Und weiter: Wie werde ich unterstützt, welche Leistungen erhalte ich von wem? Was muss ich dafür tun? Alles berechtigte Fragen, die sich in letzter Zeit, nicht zuletzt auf Grund von Fehlinformationen von den Studenten gestellt werden. Höchste Zeit also für die Antworten. Das Wichtigste gleich am Anfang: ein Studium mit Kind ist definitiv möglich, es erfordert nur einige zusätzliche Strapazen und sehr viel Organisationstalent. So erklärt auch Frau Monique Weinert, Zuständige des Studentenwerkes Thüringen, dass „eine Exmatrikulation weder notwendig noch empfehlenswert ist. Vielmehr soll man die zur Verfügung stehenden Hilfen in Anspruch nehmen“. Hilfen, ja, was gibt es denn da? Gemeint Neben dem Angebot einer Beurlaubung oder eines Teilzeitstudiums, die finanzielle Förderungen, so ...Antragsfristen nicht verpassen! wie Betreuungsangebote gibt es noch besondere Arrangements Seitens der Uni bezüglich Studium und Kinderfreundlichkeit. An finanziellen Förderungen verstehen wir Elterngeld, Landeserziehungsgeld, sowie BAFöG-Kinderzuschlag. Unabhängig davon gibt es ganz normal das Kindergeld. Die genauen Beträge setzen sich dann aus verschiedenen Faktoren zusammen, wie zum Beispiel Nebentätigkeiten, Anzahl der bereits studierten Semester usw. Auf keinen Fall darf man die Antragsfristen verpassen, denn dann kann es knapp werden im Geldbeutel. Hat man aber alles ordnungsmäßig eingereicht und die Bescheide sind eingeflattert, bleibt nur noch die Frage wohin mit dem Sprössling, nennen wir es Kevin, wenn Mama oder Papa ihre Seminare und Vorlesungen besuchen müssen. Die erste Möglichkeit ist wohl immer die Kindertagesstätte. Denn jeder hat Anspruch auf einen Betreuungsplatz wenn das Kind 2 Jahre alt wird. Da dieser nicht immer gewährleistet wer den kann, gibt es die Möglichkeit sich dass die Uni den Kindergarten als Werbung nutzt, nämlich um potentielle Promovierende anzulocken. Tatsächlich ist es aber so, dass die Betreuungsanlage allein vom Studentenwerk sowie der Stadt finanziert wird und der Campus lediglich ihr Standort ist. Der Finanzierungsgrund des Studentenwerks ist der, dass Kinder von Studierenden vorrangig aufgenommen werden sollen, was aber nicht gleichzeitig heißt, dass dies auch immer möglich ist. Zusammengefasst ergibt das einen großen Haufen, gemischt aus verwirrten HomepageBesuchern, überforderten KitaMitarbeiter/ innen und frustrierten Studierende mit Kind. Um den Studenten entgegenzukommen, haben die Mitarbeiter der Kita vor einiger Zeit beschlossen, eine zusätzli „[...] Kinderbetreuungsangebote für Kinder ab zwei Jahre in der Kindertagesstätte auf dem Campus, [...]“ im zweiten Schritt an das Jugendamt zu wenden. Von dieser Seite bekommt man dann einen Alternativvorschlag: die Tagesmutter. An sich eine gute Lösung, doch gibt es auch hier einen Haken. Nicht immer kann berücksichtigt werden in welchem Stadtteil die Tagesmutter ist. So haben manche Mütter schon mal eine Stunde Anfahrt mit Tram, Zug und Bus. Ob das vertretbar ist, muss dann jeder für sich entscheiden, denn mehr Alternativen gibt es nicht. Manch einer mag jetzt denken „Interessiert mich doch nicht, mein Kind, wenn ich denn eins hätte, käme eh in die UniKita“. So einfach ist das leider nicht, trotz des verlockenden Angebots seitens der Uni: „[...] Kinderbetreuungsangebote für Kinder ab zwei Jahre in der Kindertagesstätte auf dem Campus, [...]“ (zu finden auf der Homepage). Diese Satz hat bei einige Verwirrung gestiftet und die Gerüchteküche zum Brodeln gebracht. Die Uni ist dessen bereits bewusst und bemüht sich um eine Veränderung. Die Problematik ist nun folgende: Es hat den Anschein, che Betreuung nach den regulären Öffnungszeiten in den Abendstunden, einzurichten. Eine rechzeitige Anmeldung ist Vorraussetzung. Es besteht also keinerlei Verbindung zwischen Kindergarten und Uni, auch die finanziellen Mittel fließen aus Uni externen Instanzen. Warum, dann das Audit „familiengerechte Hochschule“? Dies bezieht sich auf ein Zertifikat, wel ches im Jahr 2005 erhalten wurde. Um dies zu erlangen, musste die Uni einen festgelegten prozentuellen Anteil an vereinbarten Maßnahmen innerhalb von drei Jahren umsetzen. Neben den errichteten Wickelstationen konnten noch mehr Vornehmungen erfolgreich realisiert werden, so zum Beispiel (Mit arbeiter betreffend) Einrichtung von Telearbeitsplätzen, die Sensibilisierung der Führungskräfte, (Studenten betref fend) ElternKindBereich in der Men sa, Ferienprogramm und der Ausweis „Erziehen und Studieren. Für die Studierenden Eltern unter uns, heißt dies konkret: Mama kann mit Kevin zum Frühstücken in die Mensa CAMPUSECHO • 11 gehen, wo sich dieser nach einer kostenfreien Mahlzeit, unter Muttis Beobachtung spielerisch beschäftigen kann. Anschließend hat sie ein Pflichtseminar, welches sie nicht besuchen kann, weil ihr Sprössling plötzlich Fieber bekommen hat. Kein Problem, sie geht später mit ihrem Ausweis zum Professor, dieser erkennt die Doppelbelastung und alles ist geregelt, theoretisch. Das Konzept soll in den kommenden Jahren noch erweitert werden, so dass die Uni eine „familiengerechte Hochschule“ bleiben kann und unseren Müt tern und Vätern noch weiter geholfen werden kann. Dafür hat sie den nächsten 3Jahres Plan schon erstellt. Selbst gestellte Ziele in diesem sind unter anderem eine bessere absehbarer Zeit: Ein „Generationenhaus“ soll errichtet werden und schon im Sommer diesen Jahres wird der Bau beginnen. Das Haus bietet Platz für einen neu Arbeitszeitregelung en bilingu das Gleichstellungskonzept wurde und – organisation alen Kinin der Bibliothek, beim Ministerium bereits bewilligt dergarten eine Beratungsstelle mit angeschlossener Sozialberatung, Angebote zum „virtuellen Lernen“ und ein erweitertes Kinderbetreuungsangebot auf dem Campus. Letzteres ist das wohl größte Projekt in Passt das wirklich zusammen? mit größerer Platzkapazität (60 Kinder), sowie für Studentenwohnungen. Diese werden allerdings zum Großteil mit Austauschstudenten besetzt, da ein nicht geringer Anteil der Finanzierung aus der amerikanischen Max-Kade-Stiftung fließt. „Ein weiteres Projekt, dessen Ziel es ist, es den Studierenden Eltern so leicht wie möglich zu machen ist das „Gleichstellungskonzept“ für das „200ProfessorinnenProgramm“ vom Bundesministerium für Forschung“ erklärt mir Dipl.Päd. Sabine Adamy Kühne, Mitarbeiterin des Gleichstellungsbüros und der Familienbeauftragten. „Es wird eine Umstellung der Fächerkombination angestrebt, so dass eine neue Regelung der Pflichtveranstaltungszeiten in Kraft tritt.“ Hat das Gleichstellungskonzept wurde beim Ministerium bereits bewilligt, damit kommt der Uni eine beträchtliche Menge Geld zu, welches sie in weitere Maßnahmen investieren kann. Frau AdamyKühne erzählt weiter, dass „in den letzten Jahren zahlreiche Anstrengungen von Beteiligten unternommen wurden, um die einzelnen AuditMaßnahmen erfolgreich auf den Weg zu bringen“. Und mögen einem die bereits erreichten Ziele noch so unwichtig und irrelevant für die persönliche Situation vorkommen, sollte man sich doch vor Augen halten, dass alles klein anfängt und schließlich wächst. Der Vergleich der Ausgangslange von vor drei Jahren und dem Status quo beweist dies. Es braucht nur etwas Zeit. Wichtig ist doch, dass der richtige Weg eingeschlagen wurde und kontinuierlich neue Streckenziele gesteckt und auch erreicht werden Christiane Stierwald 12 • CAMPUSECHO Ich studiere einfach gern! W W ir haben jemanden gefragt, die sich mit den Problemen, die das Studium mit Kind mit sich bringt, auskennt: Line Richardt ist 22 Jahre alt und studiert seit 2005 Sozialwissenschaften und Literaturwissenschaft. Vor anderthalb Jahren bekam sie die kleine Hannah ein Wunschkind. Campusecho: Warum hast du dich denn für ein Studium mit Kind entschieden? Line: Viele Frauen haben immer Angst, dass sie später mit dem Kind keinen Arbeitsplatz mehr bekommen, das stimmt natürlich in gewisser Weise, aber andererseits sieht der Arbeitgeber, dass man sich hervorragend organisieren kann und stressresistent ist. Meistens ist ja dann die Familienplanung abgeschlossen, das heißt der Chef muss wegen eventuellen Mutterschutz nicht auf die neue Arbeitskraft verzichten. Ich finde, dass sich viel mehr Frauen durchringen Line Richardt studiert seit 2005 Sozialwissenschaft und Literaturwissenschaft sollten im Studium ein Kind zu bekommen. Campusecho: Eine Entscheidung, die du genauso wieder Treffen würdest? Ja, auf jeden Fall. Auch wenn es etwas komplizierter wurde, als gedacht: in dem Kindergarten an der Uni hab ich überhaupt keinen Platz bekommen. Ich hätte lange warten müssen, doch dann bräuchte Hannah keinen Kindergarten mehr. Man hat trotz den Umständen verhältnismäßig viel Zeit sich mit dem Kind zu beschäftigen, da man sich seine Zeit relativ frei einteilen kann. Campusecho: Wann studierst du dann überhaupt? Ich bringe Hannah um 9 Uhr in die Kinderkrippe und kann dann in Kurse ab 9.15 gehen. Gegen 14 Uhr hol ich sie dann wieder ab. Am Wochenende kümmert sich mein Mann um sie, da treffe ich mich dann auch mit Freunden. Meistens lerne ich, wenn Hannah in der Krippe ist oder schläft. Schwieriger ist es in der Bibliothek. Ich kann sie nicht mitnehmen, die anderen würden sich gestört fühlen. Campusecho: Und wie klappt das mit dem Geld? Bekommst du BAföG? Line: Das mit dem BAföG-Amt klappt gut, da man für jedes Lebensjahr des Kindes ein Semester „überziehen“ darf und dieses Geld auch nicht zurückzahlen muss. Zum Ende der Schwangerschaft hab ich ein Urlaubssemester genommen. Auch das war kein Problem. Viel problematischer ist die Sache mit den Fehlzeiten. Ich darf trotz Elternausweis nur zwei Mal unentschuldigt fehlen, wie alle anderen. Doch wenn Hannah krank ist, muss ich natürlich zu Hause bleiben. Zum Glück verstehen die Dozenten das und drücken dann schon mal ein Auge zu. Campusecho: Uni Erfurt-familienfreundliche Uni. Kannst du das auch bestätigen? Es gibt kostenloses Mensaessen für Kinder – jedoch nutze ich das nie. Außer dem gibt es ja den Kindergarten. Schön wäre es nur, wenn die Plätze auch für Studenten vorgesehen wären. Es gibt ja ein paar Wickelräume und Kinderwagenrampen auf dem Campus – aber sich deshalb familienfreundlich zu nennen und ein Zertifikat zu erhalten, empfinde ich als etwas überzogen. Campusecho: Was könnte die Uni denn verbessern, damit sich mehr Frauen für ein Studium mit Kind entschieden? Ich fände es toll, wenn das Arbeiten in der Bibliothek besser funktionieren würde. Zum Beispiel könnte es spezielle Familienräume geben. Es sollte generell das Studieren mit Kind erleichtert werden. Flexiblere Handhabung der Fehlzeiten beziehungsweise Abgabefristen für Eltern wären sehr hilfreich. Ich will auf jeden Fall noch einen Master machen, gerne in Erfurt und dabei auch noch ein zweites Kind kriegen – während des Studiums. Ich studier einfach gern! Das Interview führte Katharina Bartsch. CAMPUSECHO • 13 Die Europawahl leidet unter Geheimniskrämerei M M it eisernem Lächeln sind uns zwei Konjunkturpakete geschnürt worden. Rhetorisch führen sie sich auf wie die letzte Zigarette: der gute Wille ist da, aber das Problem liegt woanders. Eigentlich ist es doch ganz einfach! Mal nicht so beschissene Laune haben und ein neues Auto kaufen! Wer außer mit seiner Kaufkraft und guten Laune noch anderweitig am demokratischen System teilnehmen will, dem wird es dieses Jahr auf jeden Fall nicht an Möglichkeiten mangeln. Es ist nämlich „Superwahljahr.“ Aber wird es auch ein super Wahljahr? Neben der Bundestagswahl, den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen, Saarland und Brandenburg, sowie acht Kommunalwahlen, steht auch die Europawahl an. Das ist die Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die am 7.Juni stattfinden wird. Die deutschen Abgeordneten werden auf Listen nach dem Verhältniswahlrecht bestimmt. Das heißt: Die Zahl der Sitze für eine Partei soll ihrem Stimmenanteil entsprechen. Anschließend bilden sich im Europaparlament Fraktionen, man könnte auch sagen Parteienfamilien, zum Beispiel die Europäischen Sozialdemokraten, die Europäischen Grünen usw. Deutschland hat mit 99 Sitzen das weitaus größte Gewicht im Parlament, Frankreich, Italien und Großbritannien stehen jeweils nur 78 Sitzen zu. Wenn man bedenkt, wie groß der Einfluss ist, den Entscheidungen aus Brüssel auf die nationalen Politiken haben, insbesondere in Deutschland, fragt man sich, warum die Spitzenkandidaten durchweg unprominent bis unbekannt sind. Von Wahlkampf kann auch noch keine Rede sein. Birgit SchnieberJastram (CDU)? Silvana Koch-Mehrin (FDP)? Martin Schulz (SPD) oder Markus Ferber (CSU)? Angela Merkel scheint etwas von ihrem anfänglichen EuropaEnthusiasmus verloren zu haben. Das Scheitern des Vertrages von Lissabon, dessen Grundzüge unter der deutschen Ratspräsi dentschaft 2007 erarbeitet wurden, war ein harter Schlag. Dabei sind die Bedrohungen und Herausforderungen der Zukunft nur in europäischer Zusam menarbeit lösbar, so verflechtet wie die USA scheinbar endgültig die Realität gewichen. Zweitens fällt die unspezifische Adressierung „Europa“ auf. Ganz offensichtlich wird die EU wieder als leistungsfähiger politischer Partner in wirtschaftlichen Beziehungen und so transnational die Strukturen der organisierten Kriminalität und des interna tionalen Terrorismus sind. Allerdings sind europäische Themen zurzeit einfach nicht sehr beliebt bei den Wählern und werden deshalb ausgeklammert. Erstmal müsse man die eigenen Probleme lösen, bevor man sich um Europa kümmern kann, ist die katastrophale Symbolik. Damit hängt auch die miserable Wahlbeteiligung 2004 von 43% der Wahlberechtigten in Deutschland (von den 1830jährigen gingen sogar nur 35% zur Wahl) zusammen. Die meisten, die nicht wählen gegangen sind, begründeten ihr fernbleiben damit, nicht gewusst zu haben, was denn eigentlich genau zur Wahl stand. Barack Obama hat mehrmals angekün digt, die Europäer mehr in die Pflicht zu nehmen, was Aufgaben der internationalen Staatengemeinschaft angeht. Eine Aussage, der zwei Besonderheiten innewohnen. Erstens ist dem neokonservativen Postulat vom „end of history“ mit der alles kontrollierenden Hypermacht außenpolitischen Fragen wahrgenommen. Das alle fünf Jahre gewählte Europäische Parlament repräsentiert die zweitgrößte Demokratie der Welt. Nur in Indien sind bei den Wahlen mehr Wahlberechtigte aufgerufen, in einer allgemeinen, freien, direkten und geheimen Wahl eine parlamentarische Vertretung zu wählen. Dem sollte auch endlich ein angemessener Wahlkampf entgegenstehen, die Kandidaten publik sein und vor allem auch die politischen Ziele der Parteien bekannter werden. Christian Gesellmann Der Autor ist Mitglied der JEF (Junge Europäische Föderalisten) Thüringen e.V. Die Hochschulgruppe JEF Erfurt trifft sich jeden Mittwoch um 18 Uhr in der Studentenklause, Kontakt unter jef.erfurt@googlemail.com 14 • CAMPUSECHO Eingeschränkte Konnektivität? D D as Jahr ist neu, aber die Probleme sind die alten geblieben. Neben der LUBOMProblematik sollten für die Universität Erfurt in den nächsten Monaten deshalb vor allem der Internetauftritt und die Schaffung eines brauchbaren WLANNetzes auf der Tagesordnung stehen. Beides sind Probleme, mit denen sich die Uni Erfurt schon länger herumschlägt. Es sind auch Probleme, die in Zeiten digitaler Vernetzung und Web 2.0. nicht länger aufgeschoben werden dürfen. Immerhin: Ein guter Wille kann der neuen UniLeitung nicht abgesprochen werden. Präsident Brodersen hat sich bereits mehrfach für ein drahtloses Uninetzwerk und einen frischen WebAuftritt ausgesprochen, Kanzler Hinz bestätigt interne Bemühungen in diese Richtung: „Wir werden wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt Anfang März mit der neuen Homepage online gehen; Planungen zur schrittweisen Einführung eines WLAN liegen vor, müssen aber in den kommenden Wochen noch spezifiziert werden.“ Allein durch guten Willen werden Probleme jedoch nicht gelöst und so gestaltet sich der eingeschlagene Weg holpriger als gedacht. Manfred Becker, Chef des Rechenzentrums, beklagt schon lange den Personalmangel in seiner Abteilung und sieht hierin einen Hauptgrund für die Anlaufschwierigkeiten des Drahtlosnetzwerks. „Das Problem liegt weniger in den finanziellen Mitteln, aber mit 15 Personalstellen können wir nur den Kernbereich der ITVersorgung erfüllen“, sagt der hagere Mann und zählt Projekte auf, die momentan einfach dringender seien als die Installation eines WLAN. Die Liste ist lang. Zu lang. Immer wenn die Truppe um Becker mit einem Eilauftrag ausgelastet war, werkelte bislang ein BachelorStudent der Fachhochschule an dem Projekt – in Teilzeit. Etwas konkreter sehen offenbar die Fortschritte um die neue Internetpräsenz aus. Nach jahrelangem HickHack und zuletzt fast monatlichen Termi naufschiebungen ist mittlerweile der 6. März angesetzt. Dann soll die UniSeite in neuem Glanz erstrahlen und zumindest die wichtigsten Inhalte im neuen Gewand vorstellen. Die Lehrstühle und Fakultäten bleiben jedoch vorerst im bisherigen AntikLook. Von „zeitintensiven Gesprächen mit Fakultäten, Professuren und Lehrstühlen“ spricht deshalb Susan Bretschneider, die für die konzeptionelle Ausrichtung der Homepage verantwortlich ist und zukünftig für die webgerechte Einbin Die eingeschlagene Marschrichtung ist richtig! dung der eigenständigen Institutionen sorgen soll. Ab wann die Studierenden vom neuen Webdienst profitieren können, hängt also maßgeblich von der Kooperation der verschiedenen Fakultäten und Lehrstühle ab. Dennoch und trotz aller Probleme: Die eingeschlagene Marschrichtung ist richtig! Gerade in LUBOMZeiten muss die Universität eine angemessene Außenwirkung entwickeln und sich auch technisch für die Zukunft rüs ten. Deshalb tut die UniLeitung nur gut daran in Projekte zu investieren, Ein weiter Weg liegt vor der Universität. die von den Studenten gewünscht und angenommen werden. Eine abgelehnte ThoskaKarte ist hierfür das denkbar schlechteste Beispiel. Die erweiterten Öffnungszeiten der Bibliothek sowie die momentanen Anstrengungen in Richtung Internetauftritt und WLAN zeigen dagegen, dass es auch anders geht. Ein weiter Weg liegt vor der Universität. Aber man muss ihn gehen. Ansonsten sollte sich niemand wundern, wenn die Strahlkraft der Universität in Zukunft immer weiter verblasst und bald gegen die gewaltigen Schlagschatten aus Jena, Ilmenau und Co. nur noch wirkt wie ein antiquiertes Glühlämpchen – viel zu wenig Strahlkraft bei viel zu viel Verbrauch. Thomas Schmelzer CAMPUSECHO • 15 Gegenentwurf zum Mainstream-Studium Immer mehr Studenten entscheiden sich für einen individuellen Weg im Studium D D ie hochgradige ‚Verschulung‘ ist einer der am stärksten und häufigsten kritisierten Aspekte des in Deutschland mittlerweile fast flächendeckend eingeführten Bachelor MasterStudiensystems. So gilt es etwa im BachelorStudium in kurzen Abständen Leistungsnachweise zu erbringen und vordefinierte Module zu belegen, um dann, nach einer Regelstudienzeit von sechs Semestern, von der Hochschule auf den Arbeitsmarkt geworfen oder in ein wissenschaftlich vertiefendes MasterStudium überführt zu werden (wobei man dieses Privileg ursprünglich lediglich einer handverlesenen Leistungselite zubilligen wollte). Im Stimmengewirr studentischer Meinungen wird die Verschulung durchaus kontrovers problematisiert. Einige sind froh über klare Vorgaben und die Möglichkeit schnell einen qualifizierenden Abschluss erlangen zu können, andere wünschen sich mehr Zeit und Raum zur freien Entfaltung und Orientierung. Doch auch das reformierte Studiensystem bietet Gestaltungsoptionen und Freiräume, die individuell genutzt werden können. Während die von wirtschaftlichen Interessen gelenkten Bildungspolitiker und Hochschulleitungen weiterhin vielerorts die Kürze des Studiums und die Berufsqualifikation als die Besonderheit des gegenwärtigen Studieren bis zur Besinnungslosigkeit? men eines Gesprächs mit der Abteilung ‚Studium und Lehre‘, von der Möglichkeit erfahren, länger zu studieren und auch Seminare in Studiengängen zu belegen, die er weder als Hauptnoch als Nebenfach gewählt hatte. Zwar bekom me er dann wohl kein BAföG mehr, das Mehr an Zeit würde ihm aber ermöglichen einen Nebenjob anzunehmen und sein Studium dadurch zu finanzieren. Auch Rene (23, Philosophie) hat sich entschieden, ein oder zwei Semester länger in Erfurt zu bleiben. Neben dem Studium hat er sich im Fachschaftsrat engagiert und ein Radioprojekt mit einer wöchent Studiensystems propa„ Es ist möglich, sein Studium lichen LiveSengieren und glorifiziedung aufgebaut, selbst in die Hand zu nehmen ren, entschließen sich „da waren mir immer mehr Studenten und dem System anarchischer dann auch die dazu, die bestehenden zu begegnen.” empfohlenen 30 Freiräume innerhalb dieses Systems zu nutzen und ebenjenes dadurch bewusst oder unbewusst mitzugestalten. „Ich war total erleichtert, als ich erfuhr, dass es kein Zwang ist, in sechs Semestern seinen Bachelor fertig zu machen“, gibt Steffen (23, Literaturwissenschaft) zu. Nur durch Zufall hatte er, im Rah Punkte pro Semester nicht mehr so wichtig.“ Demgegenüber steht die Entscheidung von Marius (25, Staatswissenschaften/ VWL), seinen Bachelor nicht zu verlängern, sondern zu verkürzen: Nachdem er in den ersten drei Semestern mehr als die erwarteten Leistungspunkte sammelte, entschloss er sich am Ende des dritten Semesters, seinen Bachelor schon nach zwei Jahren abzuschließen und den Master in Erfurt direkt dranzuhängen. „Ich habe bereits ein Studi um abgebrochen, deshalb möchte ich das Ganze etwas beschleunigen.“ Derzeit spielt er mit dem Gedanken, während des Masters Semester ins Ausland zu gehen, um neue Erfahrungen zu sammeln. Schon diese drei Beispiele zeigen, dass es möglich ist, sein Studium selbst in die Hand zu nehmen und dem System anarchischer zu begegnen, als es häufig der Fall ist. Gleichzeitig lautet die Frage, wie die Studierenden mittelfristig aktiver die noch nicht abgeschlossene Reform mitgestalten können. Hierbei bestünde im Besonderen eine Chance für die studentischen Hochschulgremien, sich stärker zu profilieren, als sie es bislang (zumindest öffentlich) tun und die studentischen Interessen zu vertreten. So sollte den Studierenden frühzeitig die Möglichkeit eingeräumt und vermittelt werden, das Studium nach eigenen Bedürfnissen und Interessen zu gestalten. Nils Meinzer 16 • CAMPUSECHO Peterknecht ist Erfurt Sonnige Aussichten für die Uni AG Nachhaltigkeit treibt Solaranlagen-Projekt voran die Umwelt zu schützen U U m kann man Müll trennen, Energiesparlampen kaufen, Fahrrad fahren und Recyclingpapier benutzen. Die meisten machen das, um sich besser zu fühlen oder um ein gutes Vorbild zu sein. Aber man kann auch die Umwelt schützen, um Geld zu verdienen. Zum Beispiel mit Solarenergie. Mit ein bisschen Glück und Unterstützung der Studenten wird bald auch die Uni Erfurt mit Sonnenenergie Geld verdienen. Die AG Nachhaltigkeit hat bereits vor zwei Jahren ein SolarProjekt das „Erneuerbare Energien Gesetz“ in Deutschland vor. Deshalb kann schon jetzt berechnet werden, welche Summen eine Solaranlage durchschnittlich einbrächte. „Es wird kein Vermögen sein, das alle Sorgen der Uni löst, aber das Geld könnte zum Beispiel in die Ausstattung fließen und so direkt den Studenten zugute kommen“, sagt Simon Zunk, Leiter des SolarProjekts bei der AG Nachhaltigkeit. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, denn die Bauteile der Solaranlage sind teuer. Und das Geld muss erstmal organisiert werden. Kluge Bücher für kluge Menschen oder solche, die es werden wollen. Montag bis Samstag ab 9 Uhr geöffnet Fehlt etwas? Bis 17:30 Uhr bestellen und am nächsten Tag abholen. buchhandlung peterknecht Anger 28 Tel.: 2 44 06 - 0 www.peterknecht.de mit Zweitausendeins Shop ins Rollen gebracht. Während die Studenten lernen oder die Sonnenstrahlen auf der Campuswiese genießen, könnten auf den Dächern der UniGebäude die Solaranlagen Strom produzieren. Dieser würde verkauft und ins Stadtnetz eingespeist werden. Der Abnahmepreis wäre für mindestens 20 Jahre festgelegt. Das schreibt Partner für das Projekt ist der Erfurter Solaranlagenhersteller ersol. Ein Team hat die UniGebäude begutachtet und sich für das Dach des Mitarbeitergebäudes 1 als Standort der Solaranlage entschieden. Ausschlaggebend ist jetzt, ob und wie stark ersol den Preis reduziert, damit das Projekt realisiert werden kann. „Schließlich hat eine CAMPUSECHO • 17 Universität Vorbildcharakter und wäre Werbeträger für erneuerbare Energien“, sagt Simon Zunk. Im Mai 2008 gab es ein gutes Angebot von ersol. Doch mittlerweile hat der ersolVorstand gewechselt, so dass die Verhandlungen eventuell neu aufgenommen werden müssen. Die Wirtschaftskrise verbessert die Verhandlungsposition der Universität nicht gerade, aber Simon Zunk bleibt optimistisch. Die Universitätsleitung steht dem Projekt aufgeschlossen gegenüber, berichtet er. „Als ich gegenüber dem Kanzler die Mindestsumme von 20000 Euro als Startkapital genannt habe, hat er nicht mit der Wimper gezuckt.“ Auf dem Dach der Uni Leipzig steht schon seit zwei Jahren eine Solaranlage und bringt Erträge. Das Projekt Unisolar Leipzig ist Vorbild für Erfurt und viele andere Hochschulstandorte. Die Anlage wurde zu einem großen Anteil von den Studenten und Alumni selbst finanziert. Ab 250 Euro konnten sie ein Darlehen an dem Projekt zeichnen, das in jährlichen Raten mit fester Verzinsung zurückgezahlt wird. Die Idee war sogar so erfolgreich, dass nicht jeder, der wollte, sein Geld investieren konnte. Eine zweite Anlage ist schon in Planung. „Ein ähnliches Konzept ist auch in Erfurt denkbar“, sagt Simon Zunk. Realistisch betrachtet wird es hier jedoch nicht so viele Interessenten geben. Denn Erfurt hat nur ein Fünftel soviel Studenten wie Leipzig. Deshalb bleibt das Startkapital der Uni der wichtigste Baustein. Auch die Stadt Erfurt könnte das Projekt unterstützen. Die AG Nachhaltigkeit versucht mit FundraisingParties und anderen Aktionen zusätzlich Geld zu sammeln. Aber wahrscheinlich muss auch auf Kredite zurückgegriffen werden. „Je nach Höhe der Kredite wird sich die Anlage nach 8 bis 10 Jahren rentieren“, sagt Simon Zunk. Das heißt, ab diese Zeitpunkt würde die Uni Erfurt von den Einnahmen profitieren. Und ganz nebenbei würde sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da die Solaranlage einige Hundert Tonnen CO2 einspart. Sarah Blanck Völkermord: unbemerkt. Hochschulgruppe klärt über Völkermord in Dafur auf I I n letzter Zeit lagen häufig „Rettet Darfur“Broschüren auf dem Campus aus. Doch was steckt eigentlich genau dahinter? Nur die Wenigsten können mit der nordafrikanischen Krisenregion Darfur im Westsudan wirklich etwas anfangen. Dass dort ein von der Welt öffentlichkeit nahezu unbemerkter Völkermord stattfindet, ist kaum jemandem bewusst. Bereits seit Jahren leidet die darfurische Bevölkerung unter der politischen Unterentwicklung und Ausgrenzung ihrer Heimat. Seit 2003 existieren daher vor allem aus der Zivilbevölkerung bestehende Rebellengruppen, die jedoch von den Streitkräften der sudanesischen Regierung sowie den sogenannten JanjaweedMilizen bekämpft werden. Dieser Konflikt ist für den Mord an bisher über 400.000 Menschen verantwortlich. Genau dieses Thema will die 2008 gegründete studentische Hochschulgruppe „SOS Darfur“ in Erfurt präsent machen. Nach Podiumsdiskussionen sowie Konzerten und Filmvorführungen wollen sie den Opfern nun mit Hilfe einer Ausstellung ein Gesicht geben: 12 wechselnde Fotografien der amerikanischen Schauspielerin und Darfuraktivistin Mia Farrow werden derzeit im Café Hilgenfeld am Domplatz ausgestellt. Danach wandert die Bilderreihe in weitere Cafés Erfurts. Dazu sind kleine Events, wie zum Beispiel Besuche von Entwicklungshelfern, geplant. Dies ist ein weiterer Schritt nach dem deutschlandweiten Aktionstag am 9. Dezember 2008, zu dem in Zusammenarbeit zwischen „SOS Darfur” und der Gesellschaft für bedrohte Völker ProtestUnterschriften an die Bundesregierung gesammelt wurden. “SOS Darfur” wollte erneut auf die prekäre Lage aufmerksam zmachen und die Politiker zum Handeln zwingen. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Unigelände wurden Unterschriften gesammelt. Doch „SOS Darfur“ ist sich bewusst, dass sie den Konflikt von Erfurt aus nicht beenden werden. Trotzdem ist Waffengewalt beherrscht das Leben der Darfuris die Gruppe immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die sich auf lokaler Ebene an der Aufklärungsarbeit beteiligen wollen, um somit noch mehr Menschen auf die aktuelle Lage aufmerksam zu machen und dem Genozid nicht einfach nur zuzusehen. Michaela Körner Hochschulgruppe “SOS Darfur” Kontakt: info@sosdarfur. de www.sosdarfur. de Treffen: Mittwoch 19:30 Uhr Campus Hilgenfeld 18 • CAMPUSECHO Campusmenschen: Dr. Franziska Wein In der Rubrik CampusMenschen stellen wir ab sofort in jeder Ausgabe Menschen vor, die das Gesicht unsere Hochschule prägen. Die einen stehen in der ersten Reihe, die anderen arbeiten eher im Hintergrund. Sie alle haben ihre Geschichte zu erzählen. CAMPUSECHOAutorin Inken Braune hat eine besondere Frau getroffen, die in der Bibliothek manchmal für verwunderte Blicke sorgt. M M anch einer mag sich schon ein mal gefragt haben, was das für Leute sind, die in der Bibliothek arbei ten. Was geht eigentlich im hinteren Teil der Bibliothek vor sich und wer das zähmt jeden Tag aufs Neue das papie rene Büchermonster? vor. Dr. Franziska Wein gibt als Erwerbungsleiterin, stellvertretende Abteilungsleiterin in der Medienbearbeitung und Fachreferentin für Geschichte und Romanistik Einblicke: Bis Ende 2008 befand sich unsere „Bibo“ in der glücklichen Lage, viel Geld aus Drittmitteln zur Verfügung zu haben, ganz im Gegensatz zur Uni. Man hatte alle Hände voll zu tun, sinnvoll zu investieren, und hat dabei mit den Lehrstühlen zu kooperieren. Dabei ist Franziska Wein in ihrer Funktion als Erwerbungsleiterin für die Beschaffung aller Medien zuständig und kümmert sich um das wahl und erschließe die Titel auch inhaltlich. Danach erfolgt die sachliche Einordnung mittels Signatur“ Daneben leitet Franziska Wein auch Schulungen im Rahmen integrierter Proseminare für Studenten der Geschichte und Romanistik, in denen diese lernen, the menspezifisch zu recherchieren. Dass sie seit nunmehr fast 16 Jahren in einer Bibliothek arbeitet, sei ein „glücklicher Zufall“ gewe In Erfurt geht Franziska Wein ins Kino, sowohl ins Hirschlachufer als auch ins Cinestar. Dabei schaut sie am liebsten Autorenkino. Um Ausstellungen zu besuchen, müsse man die Thüringer Landeshauptstadt schon mal verlassen. „Da fahre ich auch schon mal nach Pa ris!“, berichtet Frau Wein lachend. Dass sie seit ihrer Geburt ohne Arme lebt, scheint sie in keiner Weise zu be einträchtigen. Der Kinderarzt hatte ihren Eltern sen, so die gebürtige empfohlen, Der Kinderarzt hatte ihren Eltern RheinlandPfälzerin. ihr keine Nach dem Studium empfohlen, ihr keine Strümpfe an-Strümpfe an der Geschichte und zuziehen zuziehen, da Kaufmännische bei Reisen quer durch die republik und Bibliothek der konkreten Bebis ans andere Ende der Welt dazwischen: Romanistik in Trier, Mainz und Dijon folgte die Promotion in Geschichte an der HeinrichHeineUniversität zu Düsseldorf. Die Dissertation war Bedingung, um als Historikerin zu arbeiten, doch dann kam 1989 ein Projekt in der dortigen schaffung. Gut, denkt man sich, das ist eine recht zahlenlastige Angelegenheit und hat wenig mit der Literatur an sich zu tun. Weit gefehlt, im Büro der Fachreferentin stapeln sich Bücher und man hat nicht den Eindruck, dass sich hier jemand langweilen würde. „Es ist relativ ungewöhnlich, dass ich meine eigenen Studienfächer als Fachreferentin betreue. In meiner vorherigen Anstellung in Eichstätt hatte ich auch andere Bereiche zu betreuen,“ erläutert Frau Wein. Dass eine gewisse Fachvertrautheit nicht unwichtig ist wird deutlich, wenn man über die Aufgaben einer Fachreferentin aufgeklärt wird: „Ich kümmere mich um die Literaturaus „Der Profes sor, für den ich damals als Hiwi gearbeitet habe, hat mich ermuntert an der Unterneh mung mitzuwirken, dann hätte man ei nen Fuß in der Tür,“ erzählt Franziska Wein. Danach folgte das übliche Refe rendariat und ihr Weg führte die heu te 48 Jährige über Eichstätt 1996 nach Erfurt. Von hier aus führen sie Reisen quer durch die Republik und bis ans andere Ende der Welt. „Japan fand ich sehr spannend, ich möchte gern noch einmal dorthin. Ein Bibliothekarskongress in Südafrika war eher beklemmend. Die atemberaubende Landschaft konnte die Atmosphäre der Gewalt nicht wirklich wettmachen.“ mit sie lernt, alles mit den Füßen zu machen. Und so kam es, dass sich Franziska Wein nach der Devise „learning by doing“ alles selbst beibrachte: Das Schreiben am Computer und mit dem Stift auf Papier sowie all die anderen Dinge, die zum Alltag gehören. Wenn sie in der Bibliothek vorn an der Theke Dienst hat, begegnen ihr die meisten Studenten interessiert und bewundernd. „Nur einmal hat mir ein Student die Maus weggezogen, aber das war wirklich das einzige Mal, dass ich eine negative Erfahrung machen musste.“ Mit Offenheit und leichter Amüsiertheit begegnet sie dem Geständnis, dass ich bei meinem ersten Besuch in der Bibliothek etwas erschüttert war, dass dort jemand die Füße auf den Tisch legt. Inken Braune CAMPUSECHO • 19 RAINALD GREBE, Dienstag 10.Februar Mit seiner „ Kapelle der Versöhnung“ tritt der Autor der inoffiziellen thüringer Landeshymne im Kaisersaal auf. Seine unnachahmliche, unkonventionelle Bühnenperformance ist voller Widersprüche und Widerhaken, voller Doppelbödigkeit und voller klugem Unsinn. Beginn ist um 20 Uhr, Karten gibt es ab 15 Euro. FIEDLERS GREEN, Sonnabend, 14.Februar Wer am Valentinstag dem Liebeswahn entfliehen möchte, der kann zu Fiedlers Green gehen. Die IrishSpeedfolk Band gibt sich im Centrum zusammen mit Mathias Kellner die Ehre. Los geht’s um 22 Uhr und die Tickets kosten 17,50 Euro. FINISSAGE, Sonntag, 15. Februar Finissage der Ausstellung Kunst + „Partytime” Performance von Sophie Naumann und Katja Block Kulturhof zum Güldenen Krönbacken, Michaelisstr. 10. Beginn ist um 16 Uhr MONSTERS OF LIEDERMACHING, Sonnabend, 21. Februar Die SechsMannLiedermacherkombo tourt und tourt und tourt... Letztes Jahr spielten sie noch in Jena, dieses Mal in unseren schönen Stadt. Im Haus der Sozialen Dienste gibt es „Sitzpogo“ vom allerfeinsten. Für 14 Euro seid ihr ab 21 Uhr dabei! BAD TASTE, Sonnabend, 28. Februar Zum Semesterabschluss noch einmal richtig liderlich abspacken? Dann bsit du im Centrum genau richtig. BADSTYLE angelegt und los gehts ab 22 Uhr. DIE PRINZEN, Freitag, 6. März Wer seine Kindheit mit den CD‘s der Leipziger Band verbacht hat, hat in der „Alten Oper” die Möglichkeit in alten Erinnerungen zu schwelgen. Der Kartenpreis geht ab 33 Euro los. Beginn ist um 20 Uhr. AUGEN AUF BEIM GANG ÜBER DEN CAMPUS! Moment mal, das kennst Du doch – da läufst Du doch jeden Morgen dran vorbei. Aber wo war das noch mal? Was zeigen die drei Bildausschnitte... Lösungsvorschläge bitte an: campusecho@unierfurt. de Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei 25€ BuchGutscheine von Peterknecht. Einsendeschluss ist der 31. März. Bitte gib deine Adresse und deine Telefonnummer an, damit wir dich über einen Gewinn benachrichtigen können. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Sven Morgen Geschäftsführer, verantw. f. Anzeigen: Katharina Bartsch Mitarbeiter dieser Ausgabe: Katharina Bartsch, Dennis Frieß, Sven Morgen, Inken Braune, Christiane Stierwald, Sarah Blank, Christopher Fink, Michaela Körner, Thomas Schmelzer, Nils Meinzer, Christian Gesellmann Fotos: SPD, Die Linke (S. 1), Sven Morgen (S. 6,7) Ulrich Krutzger (S. 4, 5, 6, 7), Stakeout (S. 8), stockxchange.chu (S. 9, 10, 11, 16, 17), Katharina Bartsch (S. 8), Ulrich Krutzger (S. 15) Layout: Bernhard Meier, Sven Morgen, Tho mas Schmelzer Druck: CityDruckErfurt repro-center Info & Kontakt: Redaktion CAMPUSECHO Nordhäuser Straße 63 99089 Erfurt campusecho@uni-erfurt.de Homepage: www.campusecho.de Mit freundlicher Unterstützung durch den 10. Studierendenrat der Universität Erfurt und dem Studentenzentrum Engelsburg e.V. DU MÖCHTEST MIT DABEI SEIN? CAMPUSECHO sucht Schreiber, Zeichner, Fotografen und andere kreative Köpfe. Melde dich einfach! Alle Artikel spiegeln die Meinung der einzelnen Autoren wider und nicht die der gesamten Redaktion. 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