Welche Evidenz liegt zur kurzfristigen und langfristigen Änderung politischer Einstellungen durch Medienframes vor?

Der Framing-Effekt ist eines der bekanntesten Konzepte der Kommunikationswissenschaft und ist vor allem aufgrund der stetig wachsenden Meinungspolarisierung von hoher Relevanz. Eine Vielzahl von Literatur untersucht den Einfluss von Framing auf politische Einstellungen. Jedoch ist die überwiegende Mehrheit der Studien querschnittlich angelegt und konzentriert sich auf Effekte die als kurzfristig in ihrer Natur zu verstehen sind. Um die Langfristigkeit von Framing-Effekten auf politische Einstellungen zu analysieren, wurde eine systematische Literarturrecherche durchgeführt. Dabei sind, um dem wahren Ausmaß von Framing-Effekten möglichst nahe zu kommen, lediglich Publikationen gewählt worden, die Voreinstellungen berücksichtigen. Die Ergebnisse zeigen, dass Effekte über einen Zeitraum von vier Wochen hinweg eher als schwach zu bewerten sind. Darüber hinaus ist die Persistenz und Stärke der Framing-Effekte von individuellen Eigenschaften und der Dynamik des politischen Diskurses abhängig. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass wiederholte Exposition eines Frames Voraussetzung für langfristige Effekte ist, während die zeitgleiche Exposition konträrer Frames die Wahrscheinlichkeit eines Effekts verringert. Außerdem lässt sich eine stärkere Wirkung negativer Frames vermuten. Darüber hinaus zeigt sich, dass Menschen mit besonders hohem und besonders geringem politischem Wissen weniger von Framing-Effekten beeinflusst werden, während Menschen mit moderatem Wissen stärker beeinflusst werden.

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