Ausgewählte Flurnamen der Gemarkung Bilzingsleben

Die Ergründung der Geschichte eines Ortes oder einer bestimmten Region kann auf sehr unterschiedliche Weise stattfinden. Der Historiker widmet sich den Dokumenten, der Archäologe untersucht Fundstücke von Ausgrabungen und der Sprachwissenschaftler wendet sich den schriftlichen Zeugnissen und deren sprachlichen Besonderheiten zu. Es gibt jedoch für Letzteren ein durchaus neues, sehr junges Betätigungsfeld – die Flurnamenkunde. Die Flurnamenforschung ist ein Produkt der Bestrebungen, Namen zu sammeln und sie nicht nur „nach ihrer formalen Seite zu betrachten, sondern […] ihren realen Inhalt ins Auge zu fassen.“ Auch die Universität Jena erkannte frühzeitig den Nutzen der erhobenen Flurnamen als Quelle für die Regionalgeschichte einer Gemarkung und errichtete 1933 das „Thüringische Flurnamenarchiv“. Hier wurden die Namen nicht nur gesammelt, sondern gleichsam mundartliche Lautungen derselben erfasst und Verbreitungsgebiete bestimmt. Denn Flurnamen sind nicht nur Bezeichnungen für kleinräumige Teile des kultivierten Landes, sie halten „in ihren Benennungen die Erinnerung an frühere natürliche Gegebenheiten oder gesellschaftliche Verhältnisse“ fest.

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