Grundlagen zur brandschutztechnischen Anwendbarkeit von begrünten Fassaden an mehrgeschossigen Gebäuden

Begrünte Fassaden werden zunehmend populärer. Prinzipiell zu unterscheiden sind eine direkte bodengebundene Begrünung an der Außenwand durch Kletterpflanzen, eine indirekte bodengebundene Begrünung durch abgesetzte Kletterhilfen und begrünte Wandsysteme mit Bepflanzung in Gefäßen oder an flächigen vertikalen Vegetationsflächen (s.g. "Living Wall").

„Living Walls“ sind komplexe Fassadensysteme, die sich von Hersteller zu Hersteller erheblich unterscheiden. Die herstellerspezifischen Systeme lassen sich nur durch großmaßstäbliche Brandversuche am jeweiligen Gesamtsystem produktspezifisch zielführend untersuchen. Anders verhält sich dies für Kletterpflanzen an Rankhilfen. Diese können brandschutztechnisch allgemeingültig untersucht und bewertet werden und Prinzipien für einen brandschutztechnisch sicheren Betrieb abgeleitet werden. Insgesamt stehen zum Brandverhalten begrünter Fassaden international nur wenige Erkenntnisse zur Verfügung.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens FireSafeGreen wurde das Brandverhalten von begrünten Fassaden untersucht. Der Haupteinflussfaktor auf das Brandverhalten der Pflanzen ist der Feuchtigkeitsgehalt. Pflege und Wartung ist daher ein wichtiger Faktor für die Brandsicherheit.

Eine weitere zentrale Frage des Forschungsvorhabens sind die entstehenden Wechselwirkungen im Brandfall bei kombinierten Holz- und Grünfassaden. Reicht der Wärmestrom einer brennenden begrünten Fassade aus, um eine dahinterliegende Außenwandverkleidung aus Holz zu entzünden und führt dies im Bereich von Brandsperren zu einem Zündschnurreffekt.

Aktuell werde die Erkenntnisse im Großmaßstab überprüft. Aus diesen abschließenden Großversuchen ergeben sich konstruktive Prinzipien zum brandschutztechnisch sicheren Betrieb.

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