Die Rolle der technischen Verteilverluste auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung von Gebäuden – Ein Zwischenruf

Die Ziele für einen klimaneutralen Gebäudebestand sind klar definiert – Reduktion des Energieverbrauchs UND Erneuerbarkeit der Wärmeversorgung. Zu deren Erlangung werden Wärmeschutzanforderungen schrittweise verschärft und Anforderungen an die Erneuerbarkeit von Wärmeversorgungssystemen formuliert. Aber welche Rolle spielen die Wärmeverteilverluste zum und im Gebäude? Verteilverluste können im modernisierten Gebäudebestand im Einzelfall die Größenordnung des eigentlichen Wärmebedarfs erreichen und sind keinesfalls vernachlässigbar klein. Auch sie sind künftig als Teil des Gebäudewärmebedarfes von erneuerbaren Energieträgern zu decken.
Im Beitrag soll aufgezeigt werden, dass geringe Verteilverluste zwar von individuellem und gesellschaftlichem Interesse sind, sich jedoch nicht von selbst einstellen. Er stellt eine qualitative Annäherung an verschiedene Aspekte von Verteilverlusten dar. Zu Beginn wird ein Überblick über die Verschiedenartigkeit von Wärmeverteilsystemen im Gebäude (Aufbau, Ausdehnung, Systemtemperaturen) und Wechselwirkungen mit Wärmeschutzstandards und Anlagentechnologien und deren energetische Auswirkungen gegeben. Auf praktische Schwierigkeiten bei der Bestimmung von Verteilverlusten wird eingegangen. Anschließend werden Besonderheiten von Nah-/Fernwärmenetzen beleuchtet. Ihnen wird in der kommunalen Wärmeplanung und in der klimaneutralen Wärmeversorgung derzeit große Bedeutung beigemessen. Schwierigkeiten bei der Transformation von Wärmenetzen insb. in heterogenen Gebäudebeständen, die energetische Effizienz von Wärmenetzen (insb. die Höhe der Wärmenetzverluste) und Wärmeerzeugern (JAZ von Wärmepumpen, Einbindung von Erneuerbaren) und Interessenskonflikte zwischen Versorgern und Abnehmern werden bisher nicht hinreichend thematisiert.

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