Der Einfluss von ionisierender Strahlung auf die Induktion NANOG-exprimierender pathologischer und nicht-pathologischer meningealer Zellen und deren Bedeutung für die Tumorgenese

Ionisierende Strahlung gilt aus klinischen Studien als Risikofaktor für die Entstehung von Meningeomen. Die molekularbiologischen Prozesse dieser Neoplasie sind über lange Zeit jedoch unerforscht geblieben. Diese Promotion untersucht den Einfluss von ionisierender Strahlung auf die Induktion von stammzellähnlichen Tumorzellen auf Grundlage der Tumorstammzellhypothese, die einen Subtyp von Tumorzellen mit stammzellähnlichen Eigenschaften als Ursache für Entstehung und Malignisierung von Neoplasien beschreibt. Zu Beginn wurden primäre Zellkulturen von Meningeomen und Dura mater mit einer spezifischen Dosis unfraktioniert bestrahlt. In der anschließenden Kultivierung wurden sowohl morphologische Beobachtungen angestellt als auch Proben von Nährmedium und Zellmaterial gesammelt. Im Medium erfolgte die Konzentrationsbestimmung von IL-6 und IL-8 mittels ELISA. Das Zellmaterial diente der Bestimmung der Genexpression mittels qPCR bzw. Proteinexpression mittels Immunfluoreszenzfärbung. Targets dieser beiden Methoden waren u.a. Stammzell- und Meningeommarker. Die Ergebnisse zeigten für Dura mater zum einen die vermehrte Expression von einigen Meningeommarkern nach einer Radiatio mit 1 Gy bis 4 Gy. Gleichzeitig konnte auch eine Überexpression von Stammzellmarkern beobachtet werden. Bei den Meningeomen führte dieselbe Dosis zunächst zu einem eher beschleunigten Tumorwachstum. Aber auch bei den Meningeomen zeigten sich strahlenabhängige Veränderungen im Expressionsprofil hinsichtlich Meningeom- und Stammzellmarker. Für beide Entitäten wurden in demselben Dosisbereich vitale, sphäroide Zellen beobachtet, deren Auftreten vereinbar ist mit potentiell pluripotenten Zellen. Auch die beiden oben genannten Interleukine zeigten Veränderungen in Konzentration und Sekretion abhängig von Dosis und Gewebetyp. Die Resultate bestätigen ionisierende Strahlung nun auch auf molekularbiologischer Ebene als potentiellen und potenten Faktor bei Entstehung und Malignisierung von Meningeomen.

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