Zeugnisse jüdischen Lebens in Ellrich am Harz

Eine Feuer- und Hasswelle ging im nationalsozialistischen Dritten Reich in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 über die bis dahin lang etablierte jüdische Kultur, Religion und Gesellschaft hinweg. Rund 1.400 Synagogen und Betstuben wurden niedergebrannt, darunter auch die Fachwerksynagoge der jüdischen Gemeinde in Ellrich. Im Gedenken widmet sich der Aufsatz dem jüdischen Leben in Ellrich, mit dem Blick auf die verschwundenen Orte, insbesondere die Synagoge. Die neuzeitlich gegründete jüdische Gemeinde in Ellrich pflegte lange ein konservativ-orthodoxes Brauchtum, was an der Einrichtung des Gotteshauses und der Gestaltung des Friedhofes und der Grabsteine zum Ausdruck kam. Wie viele andere alte Landgemeinden auch, war die jüdische Gemeinde in Ellrich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von einer anhaltenden Abnahme der Mitgliederzahl betroffen, verbunden mit krisenhaften Folgen für die religiöse Praxis. Aus archivalischen, literarischen und visuellen Quellen wird ein Bild über die Entwicklung der Gemeinde und über ihre religiösen Orte rekonstruiert.

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