Bestimmung der Biokompatibilität und antioxidativen Wirkung einer Vitamin-E-haltigen Funktionstextilie für Atopiker mit Hilfe unterschiedlicher in vitro Testverfahren

Die Haut als bis zu zwei Quadratmeter großes Grenzorgan übernimmt unterschiedliche lebensnotwendige Funktionen. Bei Atopikern ist die Haut aufgrund verschiedener Faktoren anfälliger für Reize unterschiedlichster Art. Bekleidungstextilien bilden dabei eine Art zweite Haut und können eine große Rolle bei pathologischen Hautveränderungen spielen. Bei der Prävention und Therapie der Atopischen Dermatitis spielen die konsequente Vermeidung jeglicher Provokationsfaktoren eine wichtige Rolle, wobei die Textilien ein wichtiger Teil der Provokationsfaktoren darstellen können. Deswegen hat die Industrie mittlerweile unterschiedliche Funktionstextilien hervorgebracht, die vor allem die empfindliche Haut von Atopikern weniger reizen beziehungsweise schützen soll. Ziel der Arbeit war es die Funktionstextilien, welche unterschiedliche Anteile an Vitamin-E-haltigen Funktionsfasergarn aufwiesen, in vitro auf ihre Biokompatibilität gegenüber HaCaT-Keratinozyten und auf ihre antioxidative Wirkung gegenüber reaktive Stickstoff- und Sauerstoffspezies zu untersuchen. Es konnte im Rahmen dieser Biokompatibilitätsuntersuchungen keine zytotoxische Wirkung des 24 h- und 72 h-Funktionsfasergarntextilextrakt weiß gegenüber den HaCaT-Keratinozyten festgestellt werden. Für die Biofunktionalitätsuntersuchungen wurden ebenso aus Baumwolle und Funktionsfasergarn entsprechende Textilextrakte hergestellt. Die 24 h-Textilextrakte aus Funktionsfasergarn weiß zeigten bei einer Konzentration von 0,2 g/mL ohne vorheriges Autoklavieren in R&A-Puffer eine deutliche konzentrationsabhängige antioxidative Wirkung gegen RNS und ROS. Zusammenfassend konnte die Arbeit zeigen, dass die untersuchte Vitamin-E-haltige Funktionstextilie in vitro nicht zytotoxisch wirkte und dass das in die Funktionstextilie eingearbeitete Vitamin E in vitro nachweisbar antioxidativ wirksam war.