Luis Humberto Salgado (1903-1977) : die neun Sinfonien : analytische Untersuchungen zum klassischen Orchesterrepertoire in Ecuador

 Im September 2019 nahm das Sinfonieorchester von Cuenca, Ecuador, unter meiner Leitung als sein damaliger Chefdirigent zum ersten Mal die neun Sinfonien von Luis Humberto Salgado auf, im Rahmen dreier öffentlicher Konzerte, die den ersten kompletten Sinfoniezyklus Salgados überhaupt darstellten. Vor diesem historischen Ereignis im Pumapungo-Theater in Cuenca digitalisierte ich die Sinfonien im sibelius- Computerprogramm auf der Grundlage von Fotografien von Salgados handschriftlichen Partituren, die ich zuvor im Historischen Archiv des Nationalmuseums in Quito im Gebäude der Zentralbank aufgenommen hatte. Schon als die Fotografien gemacht wurden war mir klar, dass die Edition eine mühsame Aufgabe sein würde, nicht nur wegen der Menge des zu bearbeitenden Materials, sondern auch aufgrund der Handschrift Salgados, die von außerordentlich klar bis unleserlich variiert, letzteres besonders in der sechsten Symphonie. Außerdem fehlen einige Teile der autographen Partituren, wie z.B. die Coda des Finales der ersten Sinfonie und die gesamte Orchesterpartitur der fünften Sinfonie, von der nur der Klavierauszug existiert, der wahrscheinlich die Grundlage für die spätere – verschollene - Orchestrierung darstellt. Der  igitalisierungsprozess der Sinfonien war jedoch eine der Im September 2019 nahm das Sinfonieorchester von Cuenca, Ecuador, unter meiner Leitung als sein damaliger Chefdirigent zum ersten Mal die neun Sinfonien von Luis Humberto Salgado auf, im Rahmen dreier öffentlicher Konzerte, die den ersten kompletten Sinfoniezyklus Salgados überhaupt darstellten. Vor diesem historischen Ereignis im Pumapungo-Theater in Cuenca digitalisierte ich die Sinfonien im sibelius- Computerprogramm auf der Grundlage von Fotografien von Salgados handschriftlichen Partituren, die ich zuvor im Historischen Archiv des Nationalmuseums in Quito im Gebäude der Zentralbank aufgenommen hatte. Schon als die Fotografien gemacht wurden war mir klar, dass die Edition eine mühsame Aufgabe sein würde, nicht nur wegen der Menge des zu bearbeitenden Materials, sondern auch aufgrund der Handschrift Salgados, die von außerordentlich klar bis unleserlich variiert, letzteres besonders in der sechsten Symphonie. Außerdem fehlen einige Teile der autographen Partituren, wie z.B. die Coda des Finales der ersten Sinfonie und die gesamte Orchesterpartitur der fünften Sinfonie, von der nur der Klavierauszug existiert, der wahrscheinlich die Grundlage für die spätere – verschollene - Orchestrierung darstellt. Der Digitalisierungsprozess der Sinfonien war jedoch eine der angenehmsten Erfahrungen in meinem Musikerleben, da es mit jedem Takt, jeder kopierten Seite möglich wurde, tiefer in Salgados sinfonisches Denken einzudringen, sowohl im formalen Aspekt als auch in der melodischen, rhythmischen und harmonischen Ausarbeitung jeder Phrase, Episode oder jedes Satzes, und zwar in einem Maße, dass beim Kopieren des Notentextes oft ein Gefühl der Brüderlichkeit oder Komplizenschaft entstand. Natürlicherweise bildete sich im Prozess der Digitalisierung auch eine klangliche Vorstellung jeder Phrase in meinem inneren Ohr heraus, basierend auf der Erfahrung mit anderen zuvor aufgeführten Werken.

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