Religion als Urbanität: Ein anderer Blick auf Stadtreligion

GND
122809262
Zugehörigkeit
Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg, Erfurt, Germany
Rüpke, Jörg

Zusammenfassung Religion in der Großstadt ist ein brennendes Thema, nicht nur für die Forschung. Der Blick auf die Stadt als Hort der Säkularisierung ist durch neue Formen religiöser Präsenz, Debatten um Religion als kulturelles Erbe, durch blutige Pogrome und Erfahrungen der „fundamentalistischen Stadt” erschüttert worden. Der Blick auf Religion und Stadt in der Antike durch die Linse von Numa Fustel de Coulange kann einen unerwarteten Beitrag zur gegenwärtige Debatte liefern: nämlich dann, wenn man einen verengten Blick auf Polisreligion als Staatsreligion überwindet. Der Aufsatz will die These plausibilisieren, dass religiöse Praktiken und Vorstellungen wichtig für die Stabilisierung und weitere Verbreitung von Städten in der Antike waren und sich Religion und Urbanität als zwei Seiten einer Medaille entwickelt haben. In diesem Sinne wird eine Weiterentwicklung des Begriffs „urban religion” als „urbanisierte Religion“ vorgeschlagen.

Abstract In the light of present-day urbanization the paper takes a fresh look at religion in the cities of the ancient Mediterranean. The widespread model of “polis” or “civic religion” is checked against its origins in Numa Fustel de Coulange’s La cité antique of 1864. The re-reading of this work lays open the deficit in the widespread model of coextension of political dominion and identity with religious practices and identity. The critical review will then be extended to concepts of the relationship between city and religion in other periods and areas. Only against that backdrop a new concept of “urbanized religion” will be proposed.

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