Laurenz Lütteken, Metastasio im Deutschland der Aufklärung. Bericht über das Symposium Potsdam 1999

Pietro Metastasio (1698–1782), kaiserlicher Hofpoet in Wien, prägte mit seinen Libretti die Operngeschichte des 18. Jahrhunderts wie kein anderer Dichter seiner Zeit. Seine Werke wurden in ganz Europa gespielt: Grob geschätzt haben mindestens 300 Komponisten seine Werke vertont – einige bis zu 15 seiner Drammi, so daß man auf etwa 1500 unterschiedliche Kompositionen der Operntexte Metastasios kommt – ohne Berücksichtigung der allein für Deutschland nachweisbaren mindestens 200 deutschsprachigen Übersetzungen oder Bearbeitungen für das reine Sprechtheater und die Schulbühnen […]. Das ist eine ungeheure Rezeption, derentwegen allein Metastasio einen herausragenden Platz in der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte verdiente. Diese überwältigende zeitgenössische Rezeption wurde bislang von der Forschung in Deutschland vernachlässigt, da sich Musikwissenschaftler in der Regel wenig um Libretti und Germanisten selten um fremdsprachige Texte kümmern. Der vorliegende Band, in dem Aufsätze von Musik- und Literaturwissenschaftlern versammelt sind, stellt somit einen verdienstvollen Versuch dar, diese Forschungslücke zu schließen.

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