Retrospektive Analyse geschlechtsspezifischer Merkmale von 1296 operativ versorgten kutanen Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches in der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Städtischen Klinikum Dresden zwischen 2006 und 2016 : Sonnenlichtexposition und Sonnenschutzverhalten von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich - vor und nach der Diagnose

Das kutane Plattenepithelkarzinom ist der zweithäufigste nicht-melanozytäre Hauttumor der kaukasischen Bevölkerung mit steigender Inzidenzrate. Klinisch handelt es sich um einen lokal destruierend wachsenden Tumor mit Ursprung in den Keratinozyten der Epidermis. Die Mehrheit bildet sich auf dem Boden aktinischer Keratosen. Typische Lokalisationen sind die lichtexponierten Areale. Der größte Risikofaktor der Entstehung ist die kumulative UV-Strahlung. Eine lymphogene oder hämatogene Metastasierung tritt nur bei etwa 5% auf. Seit 2015 ist das Plattenepithelkarzinom als Berufserkrankung anerkannt. Die Diagnostik erfolgt klinisch mit histologischer Sicherung. Die operative Therapie stellt den Goldstandard der Therapie dar. Mit ausreichendem Sicherheitsabstand kann somit in über 95% der Fälle eine kurative Behandlung erfolgen. Bei Inoperabilität und als zusätzliche Therapiemaßnahmen stehen die Radiatio, Elektrochemotherapie, Systemtherapien mit PD-1-Antikörpern oder EGFR-Inhibitoren zur Verfügung. Ab einer Tumordicke von mehr als 2 mm wird die Sonografie der Lymphknoten zur ergänzenden Diagnostik empfohlen. Unterschiedliche Kriterien definieren die Einteilung in low-risk- und high-risk-Tumoren. Bei zwei Drittel unserer Klientel handelt es sich um Männer. Das mittlere Alter beträgt 80,8 Jahre. Statistisch signifikant zeigen sch die Unterschiede in den Lokalisationen bei den Geschlechtern. Bei den Männern sind vor allem Capillitium und die Ohren betroffen, bei den Frauen die Wangen. Die höchste Rate von Residualtumoren tritt an der Nase und den Ohren auf. Eine Fragebogenstudie zeigt bei 105 Teilnehmern deutlich männerdominierte Outdoor-Berufe. Bei den Frauen zeigt sich eine deutlich erhöhte Bereitschaft zur Nutzung von Sonnenschutzmaßnahmen und eine höhere Qualität der Durchführung derselben im Gegensatz zu den Männern.

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