Dissertation CC BY 4.0
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Hospitalisationen wegen Infektionserkrankungen in Abhängigkeit vom immunsuppressiven Regime nach Nierentransplantation : eine monozentrische retrospektive Studie über einen Zeitraum von 3 Jahren

  • Hintergrund: Infektionserkrankungen stellen eine häufige Komplikation nach Nierentransplantationen mit Konsequenzen für die Transplantatfunktion dar. Ziel der Studie war es, Art, Häufigkeit, Risikofaktoren und Outcome von Hospitalisierungen wegen Infektionserkrankungen unter verschiedenen immunsuppressiven Regimes (IR) nach Nierentransplantation zu ermitteln.
  • Patienten und Methoden: In die Studie am nephrologisch-urologischen Transplantationszentrum des Universitätsklinikums Jena wurden 314 konsekutive Empfänger (Alter 55,8 ± 12,2 Jahre, 37,3 Prozent weiblich (n=117)) von Leichennieren, die zwischen 2010 und 2015 transplantiert wurden, eingeschlossen und über einen Verlauf von 3 Jahren post transplantationem bezüglich des Auftretens hospitalisierungspflichtiger Infektionen untersucht. Insgesamt wurden 3 IR betrachtet: High Risk, Low-Risk und das Eurotransplant- Senior-Programm.
  • Ergebnisse: In 50 % der Fälle (n=157) der Transplantationen traten im Verlauf infektbedingte Hospitalisierungen mit im Durchschnitt 2 (±1,6) Hospitalisierungen pro hospitalisiertem Patienten auf. Die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer lag bei den Senioren im Vergleich zur Low- und High Risk Gruppe am höchsten. Zwischen den IR konnte jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen der Anzahl an Hospitalisierungen sowie deren durchschnittlicher Dauer gezeigt werden. Unabhängige Faktoren für das Eintreten infektbedingter Hospitalisierung waren das Alter, eine Fortführung der Steroidtherapie und eine im Verlauf auftretende Rejektion (p jeweils <0,05).
  • Schlussfolgerung: Eine infektbedingte Hospitalisierung im Zuge der Immunsuppression nach NTX betrifft in den ersten 3 Jahren nach Leichennierentransplantation jeden zweiten Transplantatempfänger. Infektionen sind mit einem schlechteren Transplantatüberleben, einer schlechteren GFR und erhöhten Mortalität verbunden.

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