Planungsmethoden für eine sozial akzeptable Navigation von Assistenzrobotern

In den vergangenen Jahren wurde im Bereich der mobilen Assistenzrobotik auch das Themenfeld der sozial-akzeptablen Navigation weiterentwickelt. Dabei kommt zu den vorhandenen Herausforderungen der Navigation nun auch der Faktor Mensch hinzu. Aus dem Themenbereich der sozial-akzeptablen Navigation widmet sich die vorliegende Arbeit zwei Aspekten, wobei der Fokus immer auf einem mobilen Roboter liegt, welcher sich im häuslichen Umfeld bewegt. Der erste Aspekt der Arbeit behandelt, wie ein Roboter sich in einer häuslichen Umgebung bewegen soll. Dabei ist von Interesse, welche Pfade der mobile Roboter im Beisein eines Bewohners plant. Die wissenschaftliche Leistung der Arbeit ist, vorhandene Planungsansätze auf Raum und Zeit zu erweitern und es so zu ermöglichen, die Bewegung einer Person in die Planungsphase zu integrieren. Dazu werden simple Bewegungsprädiktionsmethoden untersucht und es wird eine mathematische Beschreibung entwickelt, die Bewegungsvorhersagen von Personen in die Planung mit einbezieht. Durch die so weiterentwickelten Planungsverfahren werden zwei Szenarien experimentell näher untersucht: A) frontales Heranfahren an eine Person, B) frühzeitiges Ausweichen einer entgegenkommenden Person. Im zweiten Aspekt der vorliegenden Arbeit wird auf ein bisher nur sehr wenig beachtetes Problem der mobilen Robotik eingegangen: wie findet ein mobiler Roboter für seine jeweilige - häufig nur abstrakt formulierbare - Aufgabe sinnvolle Zielpunkte in seiner Einsatzumgebung, ohne dass diese statisch vorgegeben sein müssen? Als Lösungsansatz wird in dieser Arbeit ein Verfahren vorgeschlagen, welches eine abstrakte Aufgabe auf mehrere Kriterien abbildet und diese nach Extrempunkten untersucht. Diese Extrempunkte ergeben einzeln oder in Kombination mögliche Zielpunkte des Roboters. Die wissenschaftlichen Beiträge sind, für dieses Verfahren zu untersuchen, welche mathematische Formulierung der Einzelkriterien sinnvoll ist, welche Ergebnisse eine Optimierung mit unabhängigen Einzelkriterien liefert (Pareto-Optimalität) bzw. welche Ergebnisse die Kombination der einzelnen Kriterien zu einer Gesamtfunktion erzielt werden können (Superpositionsprinzip). Durch den hier präsentierten Ansatz werden folgende zwei Szenarien für die häusliche Navigation experimentell untersucht: C) Beobachten einer Person, D) Finden einer Parkposition bei potentiellen Engstellen. Für alle Szenarien gilt: es soll insbesondere das Weltwissen des Roboters zur Lösungsfindung genutzt werden. Dies alles setzt eine Akquise von Umweltwissen durch den Roboter voraus. Hierzu werden in der Arbeit praktisch einsetzbare Verfahren vorgestellt, welche das nötige Umweltwissen zur Schätzung der Oberkörperpose, Beobachtbarkeit und Bewegungsprädiktion ermitteln können.

In recent years, the topic of social acceptable navigation made further progress in the field of mobile robotics. Despite the existing challenges in navigation, now the additional factor human is considered. Within this scope the following thesis is dedicated towards two aspects in social acceptable navigation, while keeping focused on a robot operating in an household environment.
The first aspect of this thesis incorporates how a robot is moving in such an environment. It is of interest, which paths the robot is able to plan when a person is present. The first scientific contribution is the extension of existing planning approaches to spatio-temporal planning to enable the incorporation of person movement trajectories into the planning stage. Therefore, simple motion prediction methods are evaluated and a mathematical description is developed to use the motion predictions within the planning process. With the help of the extended planning approaches, two scenarios are validated experimentally:
A) frontal approach towards a person
B) early avoiding of an approaching person
The second aspect of this thesis deals with a problem not considered in mobile robotics until now: how does a robot determines its navigation goal by only giving it an abstract task and without defining the goal manually? This thesis proposes an approach to map the abstract task towards a set of spatial criteria, which are investigated towards useful navigation goal points. These navigation points yield (in combination or as independent points) the resulting navigation goal. The second scientific contribution is on the one hand to present the approach, but also to give a set of useful criteria formulations as well as investigating the optimization process. Here, pareto optimality is used for independent criteria optimization and superposition to form a single, highly nonlinear optimization function. By using the presented approach, two scenarios are investigated further:
C) observing a person
D) finding a parking position on bottleneck sections of the home environment
For all scenarios, world knowledge is incorporated into a world model. The robot uses this world model for the given scenarios to plan paths and calculate navigation goal points. So, constant knowledge acquisition and update of world knowledge is required. Therefore, this thesis also presents methods to recognize the upper body pose of a person, to predict the person observability and to predict the near-future motion trajectory of a person.

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