Ausstellen : der Raum der Oberfläche

Ausstellen versteht sich zusehends als komplexer Akt des Zeigens. Die hier versammelten Beiträge gehen einem Verständnis des Ausstellungsaktes nach, das in drei Momente zerfällt: in das Ereignis der Lektüre, die Konfrontation mit dem Anderen und die Präsentation des Abwesenden. Diese drei Tätigkeitsfelder oder Handlungsbezirke sind wiederum durch eine Eigenschaft verbunden: Sie verrücken den Blick vom Objektfeld auf den Akt, der dieses ausstellt. Das Ereignis erst bringt das ästhetische Objekt hervor. So geraten so divergente Akte des Ausstellens wie die Aufbereitung indianischer Geschichte im Wiener Völkerkundemuseum, die vor den Augen der Öffentlichkeit ablaufende Autoproduktion im Dresdener VW-Werk oder die fotografischen Bestandsaufnahmen von Klassenzimmern in den Arbeiten Catherine Wagners in den Blick verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen. Reflexionsfelder zu Museum, Fotografie, Architektur, Film, Mode, Tanz, Video und Netzwerken überschneiden einander wechselseitig, ergänzen und korrigieren sich, bis sie so etwas wie eine erst im Entstehen begriffene Ausstellungswissenschaft skizzieren.

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