Untersuchungen von Expositions-Effekt-Beziehungen bei Amalgamfüllungsträgern anhand von Biomonitoringdaten und psychometrischen Testverfahren

Wesentliches Ziel der Arbeit war es festzustellen, ob bei Amalgamfüllungsträgern quecksilber-assoziierte Gesundheitsstörungen im Bereich des Nervensystems mittels psychometrischer Test-verfahren nachweisbar sind. In diesem Zusammenhang galt es abzuklären, ob die auf objektiver testpsychologischer Basis gewonnenen Ergebnisse der neuropsychologischen Untersuchungs-verfahren mit den Urin-Biomonitoringdaten korrelieren. Es wurde bei 126 zahnärztlichen Pro-banden die Zahl der Amalgamfüllungen erfasst und Urinproben gesammelt. Die Probanden mussten die psychometrischen Testverfahren: Beschwerdenliste nach von Zerssen, Psychologisch Neurologischer Fragebogen und Q16 modifiziert bearbeiten. In der Arbeit ließ sich eine signifi-kante Beziehung zwischen der Anzahl der vorhandenen Amalgamfüllungen und der Quecksilber-konzentration im Harn nachweisen. Es fanden sich aber keine signifikanten Beziehungen zwischen der Quecksilberbelastung im Urin und den aufgetretenen Beschwerdenangaben im PNF, der Beschwerdenliste nach v. Zerssen und dem Q16-mod.. Es bestanden ebenfalls hoch signifikante Unterschiede zwischen den erreichten Ergebnissen der Testverfahren und dem Geschlecht der Probanden, wobei die Frauen deutlich höhere Werte und somit mehr Beschwer-den als die männlichen Probanden angaben. Eine Altersabhängigkeit der psychometrischen Untersuchungsverfahren und der Urin-Biomonitoringdaten ließ sich nicht finden. Psychome-trische Screeningfragebögen sind empfindliche Instrumente für die Erfassung von allgemeinen körperlichen und expositionsbedingten Beschwerden in der umweltmedizinischen Sprechstunde. Ihre Ergebnisse stehen in keiner Beziehung zur Quecksilberkonzentration von Amalgamfüllungs-trägern. Es fanden sich keine Hinweise auf eine subklinische Expositions-Effekt-Beziehung. Die Quecksilberbelastungen aus den Amalgamfüllungen im Niedrig-Dosis-Bereich sind nicht die Ursache für die in den psychometrischen Tests angegebenen Beschwerden und Befindlichkeiten der Probanden.

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